Färöer-Inseln. Abwechslungsreiche, bergige Landschaften, die zum Wandern einladen, zahlreiche Möglichkeiten zum Bird-Watching und viel Fahrspaß auf den kurvigen Straßen. Die Färöer sind wilde Inseln im Nordatlantik und gelten zu Recht als ein Wanderparadies. Sie bieten immer wieder neue tolle Ausblicke auf malerische Buchten oder auf idyllische Dörfer mit ihren bunten Holzhäuschen. In meinem folgenden Artikel erfahrt ihr mehr über unseren Roadtrip mit dem Land Rover Serie II über die Färöer-Inseln. Außerdem empfehle ich euch ein paar sehenswerte Orte und Campingplätze auf den Hauptinseln.
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In Verbindung mit unserem Roadtrip nach Island haben wir uns für einen dreitägigen Zwischenstopp auf den Färöer Inseln entschieden. Wir mussten dabei ziemlich schnell feststellen, dass die Faröer Inseln auch eine eigene Reise wert gewesen wären. Gut und gerne hätten wir hier zwei Wochen oder mehr verbringen können.
Wir haben bei unserem Roadtrip auf den Färöer-Inseln die Hauptinsel Streymoy und die über Tunnel bzw. Brücken erreichbaren Inseln Vágar und Eysturoy besucht. Nach ca. 36 Stunden auf dem Fährschiff Norröna waren wir froh, uns die Beine etwas vertreten zu können. Denn drei Tage später sollte es weitere 15 Stunden bis nach Island gehen.
Inhaltsübersicht:
Färöer Insel Streymoy und Hauptstadt Thorshavn
Die Hauptstadt Thorshavn ist mit ca. 12.000 Einwohnern zwar nicht die kleinste Hauptstadt der Welt aber immerhin so klein, dass ihr alles bequem zu Fuß besichtigen könnt. Besonders reizvoll ist dabei ein Spaziergang durch das Regierungsviertel mit seinen historischen roten Holzhäusern.
Von Vestmanna, der zweitgrößten Stadt der Färöer Inseln, werden Bootstouren zu den gigantischen Klippen an der Nordwestküste Streymoys angeboten. Denn in der Zeit zwischen Juni und Juli besiedeln hier tausende von Brutvögeln die Felsen.
Tipp: Sucht euch eines der kleineren Ausflugsboote aus, denn diese fahren zwischen die Klippen und zum Teil sogar ein Stückchen in die Grotten hinein -sofern es der Wellengang erlaubt.
Im Norden der Insel Strymoy liegt das beliebte Ausflugsziel Saksun. Erreichbar ist der Ort allerdings nur über eine schmale Straße, die über mehrere Kilometer ein Tal hinauf führt.
Tipp: Lohnenswert ist eine kleine Wanderung bis hinter die Kirche zum Rand der Klippen. Von dort bietet sich ein wunderschöner Ausblick über eine Bucht mit einem vom Sturm angespülten Sandstrand.
Für alle, die eine längere Hikingtour vorhaben, gibt es zudem einen historischen Wanderweg, der die Orte Saksun und Tjornuvik verbindet. Er gilt als einer der schönsten Wege auf den Färöern. Wir konnten ihn aus Zeitgründen leider während unseres Aufenthaltes nicht wandern.
Färöer Insel Vágar
Die Insel Vágar ist die drittgrößte der Färöer Inseln und liegt westlich der Insel Streymoy. Beide Inseln sind über den vier Kilometer langen Vágartunnel miteinander verbunden. Für das Durchfahren ist eine Maut zu entrichten. Diese könnt ihr einfach an der nächsten Tankstelle bezahlen.
Von der Insel Vágar aus werden Bootsausflüge in das Vogelparadies auf der Insel Mykines angeboten. Hier habt ihr die Möglichkeit, brütenden Papageientauchern ganz nahe zu kommen. Wir hatten leider kein Glück mit dem Wetter und unsere Bootsfahrt wurde wegen zu starkem Wind abgesagt.
Tipp: Überlegt, ob ihr vielleicht einen Ersatztag einplanen wollt, falls sich für die Ausflüge wetterbedingte Änderungen ergeben.
Färöer Insel Eysturoy
Das malerische Örtchen Gjógv liegt an der Nordostküste der Insel Esturoy. Bei einem Spaziergang zwischen den bunten Häuschen könnt ihr immer wieder was Neues entdecken. Für eine Pause gibt es darüber hinaus ein kleines Cafe mit Aussichtsterasse, von wo ihr auch den Aussichtspunkt zu dem Vogelfelsen erreicht. Von hier aus lassen sich Papageientaucher und Eissturmvögel in die Nester schauen.
Tipp: Fernglas fürs Bird-Watching nicht vergessen!
Der Slættaratindur (auf deutsch “flacher Gipfel”) ist mit 880 m der höchte Berg der Färöer Inseln. Er erhebt sich im Norden der Insel Esturoy und lässt sich gut mit einem Ausflug in das Örtchen Gjógv kombinieren. Vom Gipfel des Slættaratindur soll man bei gutem Wetter sogar die gesamten Färöer Inseln überblicken können. Der Weg zum Gipfel ist gut ausgetreten und einfach zu finden, der Anstieg ist steil aber technisch nicht schwierig. Wir haben für die gesamte Tour etwa vier Stunden gebraucht.
Tipp: denkt daran, ein kleines Picknick einzupacken – ergänzend zu der tollen Aussicht vom Gipfel.
Camping auf den Färöer-Inseln
Die meisten Campingplätze auf den Färöern sind für Wohnmobile ausgelegt. Für das Camping mit Zelt haben wir deshalb auf den genannten Inseln im Jahr 2016 nur wenige geeignete Plätze entdeckt. Wir hatten uns folgende drei Plätze ausgesucht:
Tórshavn Camping auf Streymoy: Als erste Anlaufstelle nach der Ankunft mit der Fähre ist der Platz Tórshavn Camping ideal. Denn kurz hinter dem Fährhafen gelegen, ist er nach der Ankunft leicht zu erreichen. Er bietet Platz für Camper und Zelte, zum Teil sogar mit Blick aufs Wasser. Einziger Nachteil: Der Platz liegt direkt an einer verhältnismäßig stark befahrenen Straße und ist deswegen recht laut.
Campingplatz Eiði auf Eysturoy: Der Campingplatz Eiði hat uns am allerbesten gefallen. Der Stellplatz für Wohnmobile ist sehr originell auf einem ehemaligen Fußballplatz erreichtet. Hinter dem Fußballplatz gibt es ein Haus mit Wasch- und Kochmöglichkeiten sowie einem gemütlichen Aufenthaltsraum. Für Zelte gibt es hingegen etwas versteckt hinter dem Haus schöne Stellplätze mit Blick aufs Wasser.
Á Giljanes Hostel & Campsite auf Vágar: Der kleine Campingplatz liegt südwestlich von Sandavágur und ist dem Á Giljanes Hostel angegliedert. Camper können die Räume des Hostels mitbenutzen, zu denen neben Wasch- und Kochmöglichkeiten auch ein großer Aufenthaltsraum zählt.
Wildes Campen: Das wilde Campen ist auf den Färöern grundsätzlich verboten. Dies gilt auch für Wohnmobile, die nicht auf Parkplätzen oder Ausweichstellen zur Übernachtung abgestellt werden dürfen.
Schattenseiten der Färöer – Das Grindadráp (Jagd auf Grindwale)
Wie so oft im Leben gibt es neben den schönen Seiten auch meist eine Schattenseite. So auch bei den Färöer Inseln. Den atemberaubenden Landschaften und charmanten Ortschaften steht eine grausame Tradition aus der Wikingerzeit gegenüber: das sogenannte Grindadráp, also die Jagd auf die Grindwale.
Bevor ich mich zu einem Besuch der Färöer Inseln entschieden habe, habe ich lange mit mir gerungen. Denn das Grindadráp ist ein Grund, die Inseln nicht zu besuchen, den ich in meinem Artikel erwähnen will. Brutal und blutig findet es jedes Jahr, meist im Juli und August, mehrmals statt. Es wird seit den 80er Jahren von Tierschutzorganisationen kritisiert und bekämpft, doch leider nur mit wenig Erfolg.
Eine der aktiven Organisationen, die sich gegen den Grindadráp einsetzt, ist Sea Shepherd. Hier erfahrt ihr mehr darüber.
Weitere Informationen
Ausführliche Informationen zu den Faröer Inseln, Wanderungen, Bird-Watching findet ihr auf der Seite von visitfaroeislands.com.
Wart ihr selber schon mal auf den Färöer-Inseln und wie hat es euch gefallen? Habt ihr noch Fragen zu meinem Artikel? Wenn ja, dann schreibt mir doch einen Kommentar!