Montenegro. In dem ehemaligen Jugoslawien wurden während der Besetzung durch die Deutschen im Zweiten Weltkrieg zahlreiche U-Boot Bunker an der Adriaküste gebaut. Weitere U-Boot-Bunker hat die jugoslawische Armee während des Kalten Krieges hergestellt. Die Bunker wurden fast fünfzig Jahre lang von der jugoslawischen Armee genutzt. Jetzt sind die meisten Bunker an der Adriaküste verlassen. Einige von ihnen sind für Touristen geöffnet und machchmal ist sogar das Schwimmen oder Tauchen im U-Boot-Bunker möglich. So zum Beispiel in Montenegro, in der Bucht von Kotor. Es ist ein absolut einzigartiger Tauchplatz. (Titelfoto von Dr. Till Pasquay)
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Bunker Besuche
Bunker haben mich schon in meiner Kindheit fasziniert. Während unserer Familienurlaube, die jedes Jahr nach Dänemark gingen, habe ich jeden Bunker am Strand mit großem Interesse erkundet. Keine Bunker oder Bunkermuseen blieben damals unbesucht. Als wir dann 2018 unseren Roadtrip in den Balkan und nach Albanien planten, waren natürlich auch Bunkerbesuche fest im Programm. Bei meiner Recherche im Internet fand ich dann unter anderem einen Schwimmverein, der Schwimmausflüge in U-Boot-Bunkern in Kroatien anbietet. Kurz darauf fand ich dann auch eine Tauchbasis in Montenegro, die in einem der ehemaligen Bunker tauchen geht. Und schon stand das Tauchen im U-Boot-Bunker in der Bucht von Kotor auf unserem Reiseplan.
An der Halbinsel Luštica gibt es drei verlassene U-Boot Bunker. Zwei davon sind in der Nähe vom Ort Rose, und der dritte ist weiter in Richtung offenes Meer gelegen. Alle drei wurden von der jugoslawischen Armee während des zweiten Weltkrieges gebaut.
In dem Balkangebiet – also dem ehemalige Jugoslawien – gibt es zahlreiche Bunker zu entdecken. Das ganze Gebiet umfasst die sechs Länder Slowenien, Bosnien- und Herzegowina, Kroatien, Mazedonien, Montenegro und Serbien. Außerdem gibt es viele weitere Bunker im benachbarten Albanien. Hier wurden während der etwa vierzig Jahre dauernden kommunistischen Regierungszeit unter Hodscha etwa 200.000 Bunker in verschiedensten Größen gebaut. Am häufigsten sind die kleinen pilzförmigen Bunker für ein bis vier Personen zu sehen. Aber es gibt auch Atomschutzbunker in der Hauptstadt Tirana und U-Boot Bunker, beispielsweise den in Porto Palermo. Der ist aber leider nicht zugänglich.
Exkurs: Schwimmen in U-Boot-Bunkern, Kroatien
(Quelle: Strel-swimming.com)
U-Boot-Tunnel, die ihr in Kroatien besuchen, erkunden und durch schwimmen könnt, sind unter anderem: Hitler-Augentunnel (ca. 250m), Šibenik; Parja-Tunnel (ca. 120m), Insel Vis; U-Boot-Stifte (ca. 80m), Insel Brač.
Weitere Tunnel zu entdecken gibt es auf der Insel Dugi, Brač, Lastovo und Ploče.
Tauchgang im U-Boot-Bunker
Unseren Tauchgang im U-Boot-Bunker in der Bucht von Kotor unternahmen wir von der Tauchbasis Diving Montenegro aus. Die Tauchbasis ist im Hafen des Städtchens Herzeg Novi gelegen und bietet geführte Bootstauchgänge inkl. Leihausrüstung an.
Die U-Boot-Bunker in der Bucht von Kotor sind etwa 80 Meter weit in die Felsen der Steilküste eingeschnitten. Ihre Breite beträgt etwa sieben Meter. An der Außenseite des Eingangs sind die Bunker so gestaltet und mit Steinen bedeckt, dass sie für Satelliten oder Spionageflugzeuge schwer erkennbar sind. Am Eingang des U-Boot-Bunkers konnten wir das Boot festmachen und unseren Tauchgang vorbereiten. Nach Briefing und Buddy-Check geht’s los.
Die Wassertiefe beträgt über die gesamte Länge des Bunkers nur etwa acht Meter. Das Wasser ist hier also noch verhältnismäßig warm. Der U-Boot-Bunker wird nach der ersten Hälfte sehr dunkel und endet in einer Sackgasse. Jeder Taucher sollte daher eine gute Lampe dabei haben. Am Boden liegt Unrat, herabgefallene Teile von der Decke und Müll. Hier heißt es Abstand halten, damit ihr nicht hängen bleibt. Außerdem sind viele LKW-Reifen am Boden und am Ende des Bunkers ausgelegt. Sie sollen dem U-Boot als Anprallschutz dienen. Nur vereinzelt sehen wir ein paar Fische, Krebse und Seesterne.
Für das Tauchen im U-Boot-Bunker benötigt ihr keine spezielle Cave Diving Lizenz, da ihr jederzeit auftauchen könnt. Doch solltet ihr dabei vorsichtig sein, denn ab und zu fahren auch kleinere Motorboote in den Bunker hinein. Aber wenn eines im Bunker ist, dann ist es nicht zu überhören.
Falls ihr aber lieber nur mit dem Boot zu den Bunkern fahren oder in ihnen schwimmen wollt, so könnt ihr das auch mit den sogenannten Wassertaxis von Tivat aus machen.
Lust auf mehr Abenteuer unter Wasser? Dann werden euch meine Artikel über das Schnorcheln mit Riesenhaien in Schottland oder das Schnorcheln in der Silfra Spalte in Island bestimmt gefallen.
Wart ihr selber schon mal in Montenegro tauchen, vielleicht sogar in einem U-Boot-Bunker? Wie hat es euch gefallen? Habt ihr noch Fragen zu meinem Artikel oder weitere Anregungen? Wenn ja, dann schreibt mir doch einen Kommentar!
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