China. Jeden Tag zum Sonnenaufgang wird am Tiananmen Platz die chinesische Flagge feierlich gehisst. Zum Sonnenuntergang wird sie ebenso feierlich niedergeholt. Zuschauer drängeln sich vor den Absperrungen, denn jeder will die Fahnenzeremonie auf dem Tiananmen-Platz aus nächster Nähe sehen. Kinder sitzen auf den Schultern ihrer Eltern und wedeln dabei mit ihren Chinaflaggen eine eigene Fahnenzeremonie. Während dessen strecken die Eltern und alle anderen ihre Smartphones und Kameras für ein Foto in die Höhe. Ich habe die Fahnenzeremonie selbst in ein paar Bildern festgehalten. So könnt ihr euch im folgenden Artikel einen keinen Eindruck von einem chinesischen Spektakel an einer etwas anderen Pilgerstätte verschaffen.
Unbeauftragte, unbezahlte Werbung. Der Artikel enthält Affiliate-Links.
Fahnenzeremonie
Die Fahnenzeremonie wurde erst nach der blutigen Niederschlagung der Proteste für mehr Demokratie im Juni 1989 eingeführt. Reiseführer beschreiben das Spektakel als „must see“. Insbesondere chinesische Touristen pilgern regelrecht zu der Zeremonie. Doch niemand gedenkt dabei den Opfern der Proteste. Im Gegenteil. Die Zeremonie wird hingegen zu Ehren der kommunistischen Volksrepublik China abgehalten.
Bei der Fahnenzeremonie auf dem Tiananmen-Platz hissen Soldaten der Volksbefreiungsarmee vor dem Tor des Himmlischen Friedens die chinesische Flagge. Abends zum Sonnenuntergang marschieren sie erneut auf, um die Flagge niederzuholen.
Die Menschenmasse war beeindruckend. So viele haben sich versammelt, um das Niederholen der Flagge zu verfolgen. Vor dem Tor des Himmlischen Friedens war alles abgesperrt. Hier war kein Durchkommen mehr. Mehrere Wachtposten und die allgegenwärtigen Videokameras hatten alles im Blick und passten auf. Jeder wollte so nah wie möglich an die Absperrungen ran, um eine frei Sicht auf das rituelle Niederholen der Chinesischen Flagge am Tiananmen Platz mit eigenen Augen bzw. mit dem Smartphone verfolgen zu können. Und über allem wachte das Mao-Porträt, das am Tor des Himmlischen Friedens über den Menschen schwebt. Ihr wollt mehr über das Mao-Porträt erfahren? Dann lest hier weiter.
Das Warten auf das Niederholen der Flagge machte den größten Teil des Spektakels aus. Die eigentliche Zeremonie allerdings, also vom Aufmarschieren der Soldaten über das Niederholen der Flagge bis zum Abmarsch betrug, nur etwa zehn Minuten.
Tipp: Wann genau der Sonnenaufgang bzw. Sonnenuntergang ist, könnt ihr auf der Internetseite Sunrise-Sunset nachsehen.
Braucht ihr eine Pause von der großen Stadt und wollt ein bisschen frische Luft schnappen? Dann kann ich euch einen Ausflug zu der Chinesischen Mauer bei Jiankou wärmstens empfehlen. Hier kommt ihr zu meinem Artikel über eine selfguided Hiking Tour auf der Mauer vom Abschnitt Jiankou nach Mutianyu.
Die Chinaflagge in China
Die Chinaflagge spielt im ganzen Land eine wichtige Rolle. Sie ist überall präsent, es gibt kaum ein Blickfeld ohne sie. Während meiner Reise hatte ich den Eindruck, dass sie in dem chinesisch besetzten Tibet besonders häufig gezeigt wird. Sogar noch mehr als in der Hauptstadt Beijing. Fast jedes Haus trug sie und viele Straßenlaternen waren mit jeweils zwei Flaggen geschmückt. Die tibetische Flagge hat man dagegen nirgends gesehen. Denn es ist durch die chinesische Regierung verboten, sie zu zeigen oder gar zu hissen. In den Souvenirshops in Tibet gab es noch nicht einmal Kühlschrankmagneten mit der tibetischen Flagge zu kaufen.
Noch etwas Wissenswertes:
Was bedeuten die Sterne auf der Chinaflagge?
Die Chinaflagge mit den 5 Sternen auf rotem Grund gibt es seit dem Jahr 1949. Rot ist in China eine Glücksfarbe und zugleich die Farbe der Han-Chinesen. Der große Stern steht für die kommunistische Partei Chinas. Die vier kleinen Sterne symbolisieren die vier sozialen Klassen in China: Arbeiter, Bauern, Kleinbürger und die Bourgeoisie.
Und was bedeuten die Elemente auf der tibetischen Flagge?
Die Elemente der bunten Flagge Tibets sind erstmals unter König Songtsen Gampo im 7. Jahrhundert entstanden. Die Flagge wurde jedoch zunächst als Militärflagge verwendet. Erst nach dem Aufstand 1959 wurde sie auch als Nationalflagge genutzt. Heute darf die tibetische Flagge in Tibet weder besessen noch gezeigt werden. Sie wird jedoch von der tibetischen Exilregierung verwendet. Dargestellt ist in der Mitte unten der weiße Berg Kailash, als Sinnbild der Nation. Von der Mitte gehen sechs rote Sonnenstrahlen bis zum Rand. Diese symbolisieren die sechs tibetischen Volksstämme. Blau steht hingegen für das Zusammenspiel von religiöser und weltlicher Herrschaft. Die beiden goldenen Schneelöwen stellen die auf buddhistischen Grundlagen basierende Staatsform dar. Ferner bedeutet die goldene Einfassung die buddhistische Lehre und das Juwel steht für die drei Juwelen Buddha, Dharma und Sangha.
Buchempfehlungen für China
Ihr wollt wissen, wo die Reise hingeht? Dann kann ich euch diese Bücher* über China empfehlen.
Die Bücher könnt ihr mit einem Klick auf die Bilder bei Amazon bestellen. Wenn ihr über einen dieser Affiliate-Link ein Produkt kauft, dann bekomme ich dafür eine kleine Provision und ihr helft mir, Fernweh-Motive weiterhin mit interessanten Artikeln zu füllen. Das Produkt wird für euch dadurch nicht teurer.
Wart ihr selber schon mal in Peking und habt der Fahnenzeremonie zugesehen? Wie hat es euch gefallen? Habt ihr noch Fragen zu meinem Artikel oder noch weitere Anregungen? Wenn ja, dann schreibt mir doch einen Kommentar!
Wollt ihr wissen, wenn es neue Artikel auf meinem Blog gibt? Dann folgt mir doch auf Facebook, Pinterest oder Instagram. Ich freue mich auch riesig, wenn ihr meinen Artikel mit euren Freunden teilt.