Island. Steinmännchen – mal sind sie Wegweiser, mal enthalten sie Nachrichten von abenteuerlichen Expeditionen. Meistens stehen sie einfach nur so irgendwo in der Landschaft. Doch die Steinmännchen von Laufskálavarða im Süden von Island sind anders. Denn sie bringen Glück für die weitere Reise. Lest hier, was hat es mit den Glücksbringern auf sich hat.
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Steinmännchen auf Island – geliebt oder unerwünscht?
Steinmännchen erfreuen sich bei Wanderern großer Beliebtheit. Oft werden sie aus Spaß an der Freude am Wegesrand, am Picknick-Platz oder wo auch immer errichtet. Wo eines ist, gesellen sich schnell weitere hinzu. Doch Steinmännchen haben einen tieferen Sinn: Sie sind Wegweiser. Und nach dem Motto “Viele Köche verderben den Brei” können auch zu viele Steinmännchen einem Wanderer den Weg verderben und in die Irre führen.
Dazu kommt noch ein anderer Faktor, der beim Errichten eines Steinmännchens zu bedenken ist. Denn unter jedem Stein leben Tierchen und auf den Steinen wachsen womöglich Moose oder Flechten. Da ist es nicht verwunderlich, wenn insbesondere Island mit Steinmännchen auf Kriegsfuß steht. Die Vegetation ist einfach zu empfindlich und schnell ist etwas zerstört, was Jahrzehnte braucht, um nachzuwachsen. Außerdem hat alles in der Natur seinen Platz, die Elfen und Trolle beobachten alle Veränderungen sehr genau. Daher werden Steinmännchen von Isländern oft schnell wieder zerstört, bevor sich andere dazu gesellen. Weniger menschliche Spuren in der Natur – find ich super!
Fazit: In Island keine Steinmännchen bauen!
Laufskálavarða – die Versammlung der Steinmännchen
Doch es gibt einen Ort, an dem Steinmännchen willkommen sind. Der Ort heißt Laufskálavarða und liegt im Süden Islands etwa auf halber Strecke zwischen Vík í Mýrdal und Kirkjubæjarklaustur. Ich habe den Ort eher zufällig entdeckt, da er ein schöner Rastplatz für mein zweites Frühstück war. Laufskálavarða ist ein Lavahügel mitten in der flachen Ebene des Mýrdalssandur. Dort, wo heute der Hügel mit den Steinmännchen ist, stand früher das wohlhabende Großgut Laufskógar.
Das Gut Laufskógar und der Vulkan Katla
Hier am Rand des Mýrdalssandur stand einmal ein Hof namens Laufskógar. Er wurde von den frühen Siedlern errichtet und wuchs zu einem Großgut mit „24 Türen“. Doch nördlich von Laufskógar schlummerte der Vulkan Katla unter der Eiskappe des Mýrdalsjökull. Der Hof wurde im Jahr 894 im ersten historisch belegten Ausbruch der Katla zerstört. Anstelle des Hofes Laufskógar ist hier nun der Lavahügel Laufskálavarða mit bizarr geformten Lavafelsen.
Auch heute noch zählt die Katla zu den aktivsten Vulkanen Islands. Etwa zweimal pro Jahrhundert ist sie während der vergangenen 1.000 Jahre ausgebrochen. Zuletzt kam es im Jahr 1918 zu einer gewaltigen Eruption und Gletscherflut. Ein Ausbruch ist also schon seit längerer Zeit überfällig.
Die Steinmännchen von Laufskálavarða als Glücksbringer für die Reise
Nachdem der Gutshof Laufskógar durch den Ausbruch der Katla zerstört worden war, entwickelte sich an seiner Stelle ein Ritual: Jeder Reisende, der hier das erste mal vorbeikam, sollte eine Steinwarte errichten. Damit sicherte er sich Glück für seine weitere Reise. Manche der Steinmännchen hier sind demnach schon ziemlich alt.
Die Tradition besteht bis heute fort. Es heißt, dass das Straßenbauamt sogar die Tradition unterstützt und Steine zur Verfügung stellt. Ich musste allerdings ganz schön suchen, bis ich ein paar freie Steine für mein Mini-Steinmännchen gefunden hatte. Das kleine Männchen hat mir aber dennoch viel Glück für die Reise beschert und vor allem fantastisches Wetter! Bin ich jetzt abergläubisch?
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Kennt ihr Laufskálavarða in Island und habt ihr hier vielleicht auch schon ein Steinmännchen gebaut? Hat euer Glücksbringer funktioniert? Habt ihr noch Fragen oder Anregungen zu meinem Artikel? Wenn ja, dann schreibt mir doch einen Kommentar!
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