Wasserfälle gehören zu den beliebtesten Sehenswürdigkeiten auf Island. Zu Recht. Sie sind immer wieder beeindruckend. Ich könnte stundenlang zusehen, wie das Wasser hinunterstürzt und in den Wolken aus Spritzwasser kleine Regenbögen auftauchen. Hier berichte ich euch über den Skógafoss, einem der schönsten Wasserfälle Islands. Wie ist er entstanden? Was gibt es zu sehen? Was hat es mit der Schatztruhe auf sich?
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Der Skógafoss Wasserfall im Süden von Island
Wenn ihr im Süden Islands die Ringstraße entlang fahrt, kommt ihr an zahlreichen Wasserfällen vorbei. Der Skógafoss ist einer davon. Er ist etwa 62 Meter hoch und 25 Meter breit. Links vom Wasserfall führt eine schmale Treppe bis hinauf zur Fallkante des Skógafoss. Hier oben seid ihr ganz nah an dem Wasser, das kurz darauf tosend hinunter stürzt. Beeindruckend! Doch noch beeindruckender ist es unten, wo der Wasserfall donnernd am Boden auftrifft und die Gischt alles vernebelt. Wenn die Sonne scheint, dann könnt ihr hier unten in dem Spritzwasser des Skógafoss einen Regenbogen sehen. Aber macht euch auf eine Dusche gefasst, hier werdet ihr ganz sicher nass!
Der Name Skógafoss bedeutet übersetzt soviel wie Waldwasserfall. Nun ja, der Name muss schon sehr alt sein – von Wald war hier nicht mehr viel zu sehen.
Wo befindet sich der Wasserfall Skógafoss?
Der Wasserfall Skógafoss liegt unterhalb des Eyjafjallajökull am Fluss Skógá in Südisland. Er ist über die Ringstraße in etwa 2 Stunden Fahrzeit vom 155 Kilometer entfernten Reykjavik aus erreichbar. In dem Dorf Skógar gibt es ein Restaurant, ein Minimarkt, ein sehr schönes Museum, verschiedene Unterkünfte und einen Campingplatz.
Wasserfälle an der ehemaligen Küstenlinie Islands
Die Südküste Islands hat einen ganz eigenen Charakter. Sie ist geprägt von einem flachen Tiefland auf der einen Seite und einem langen Steilabfall auf der anderen Seite. Dieser Steilabfall vom Hochland in Richtung Meer ist die ehemalige Küstenlinie und zieht sich von dem Ort Selfoss bis nach Höfn.
In den Warmzeiten der letzten 2 Mio. Jahre war der Meeresspiegel deutlich höher als heute. Das Meer traf hier im Süden Islands auf eine Steilküste, an deren Fuß in etwa 100-130 Meter Wassertiefe eine Brandungsplattform lag. Am Ende der Eiszeit schwemmten die Schmelzwasserflüsse enorme Mengen an Sand und Geröll in Richtung Meer. Das Material lagerte sich auf den Brandungsplattformen ab und es entstanden mehrere Kilometer breite Sanderflächen mit 50 – 100 Metern Mächtigkeit.
Nachdem die Küstenlinie sich nach Süden verschoben hatte, blieb über Hunderte von Kilometern ein Steilabfall vom isländischen Hochland Richtung Meer übrig. Alle Flüsse, die von den Gletschern in Richtung Meer fließen, fallen seitdem in majestätischen Wasserfällen die ehemalige Steilküste hinunter.
Die Legende der Schatztruhe am Skógafoss
Und da wir hier in Island sind, gehört zum Skógafoss natürlich auch eine Legende. Diese stammt aus dem Jahr 900 n. Chr. und besagt, dass in einer Höhle hinter dem Wasserfall eine Schatztruhe verborgen ist. Der Wikinger Þrasi Þórólfsson, einer der ersten Siedler in der Gegend, soll sie hier kurz vor seinem Tod versteckt haben. In alten Zeiten konnte man der Legende nach sogar eine Seite der Truhe aus dem Wasserfall herausragen sehen. Natürlich wurde versucht die Truhe zu bergen. Es gelang sogar, einen goldenen Ring an der Seite der Truhe zu fassen. Doch dieser brach ab und die Truhe mit den Schätzen war seitdem für immer verloren. Der Ring wurde der Kirche übergeben und ist heute im Skógar Museum zu sehen.
Skógasafn – Regionalmuseum mit Torfhäusern
Neben dem Wasserfall lohnt sich auch ein Besuch des Regionalmuseums Skógasafn. Das Museum wurde bereits 1949 eröffnet, befand sich allerdings zunächst in einem Klassenzimmer der Schule. Seitdem ist es mächtig gewachsen. Heute beherbergt es etwa 18.000 gesammelten Artefakte aus der Region, darunter alte Damensättel für Islandpferde, Nationaltrachten oder gestrickte Einlegesohlen für Schuhe. In dem Freilichtbereich seht ihr rekonstruierte alte Holzhäuser und Torfhäuser. Außerdem ist das Verkehrsmuseum Teil des Regionalmuseums. Es zeigt alte Autos, Boote und kleine Flugzeuge. Vor dem Museumseingang seht ihr beispielsweise einen tollen roten Land Rover von der Feuerwehr.
Bei den rekonstruierten Häusern steht unter anderem die Skógar-Kirche. Ihr äußeres ist zwar aus dem Jahr 1998 und damit recht jung, aber der Innenraum und die Einrichtung stammen aus verschiedenen Kirchen aus dem 17. bis 18. Jahrhundert.
Das Museum ist das ganze Jahr über geöffnet:
Mai und September: 10-17 Uhr
Juni, Juli, August: 9-18:30 Uhr
Oktober bis April: 11-16 Uhr
Wandern entlang des Flusses Skógá
Der Wasserfall Skógafoss ist der Ausgangspunkt – oder Endpunkt – des berühmten Wanderwegs über den Fimmvörðuháls-Pass nach Thorsmörk (Þórsmörk). An der Ostseite des Skógafoss führt zunächst eine Treppe bis zum Kopf des Wasserfalls. Danach ist der Weg zunächst gut ausgebaut und führt euch entlang des Flusses Skógá, wo mehrere weitere Wasserfälle zu sehen sind. Ich bin den Weg nur ein Stück gegangen. Viele Wanderer hängen diese etwa 27 Kilometer lange Wanderung über den Fimmvörðuháls-Pass als Verlängerung an den Fernwanderweg Laugavegur.
Campen am Skógafoss
Direkt vor dem Skógafoss befindet sich ein einfacher Campingplatz. Hier könnt ihr euer Zelt so aufstellen, dass ihr aus dem Schlafsack heraus auf den Wasserfall blicken könnt. Wenn es windig ist, gibt es südlich vom Parkplatz noch eine Zeltwiese mit etwas Gebüsch als Windschutz.
Tipp: Schlagt euer Zelt nicht zu nah am Wasserfall auf, denn der ist unheimlich laut.
Kosten pro Person 1500 ISK (etwa 9,40 Euro) pro Nacht. Die Rezeption ist nur ein kleines Fenster, das in den Abendstunden geöffnet ist.
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