Antarktis. Die Landschaft in der Antarktis ist atemberaubend schön. Doch die Schönheit vom Neumayerkanal übertrifft vieles und füllt mein Herz mit Stauen und Freude. Denn die breiten Gletscherfelder und Eisabbrüche sind fast zum Greifen nah. Steile Bergflanken reichen bis auf 1.000 Meter hinauf und spiegeln sich im glatten Wasser. Aufgrund des s-förmigen Verlaufs des Neumayerkanals sind die Ein- bzw. Ausfahrten nicht sichtbar. So sind wir ringsum von majestätischen Klippen umgeben. Eine Fahrt durch den Neumayerkanal dauert etwa zwei Stunden und ist die Erfüllung eines Traums, begleitet von Walen und Pinguinen. Es ist Antarktis pur, wie man sie aus Bildbänden oder den Naturdokumentationen im Fernsehen kennt. Mit den nun folgenden Fotos möchte ich euch nun eine der schönsten Landschaften der Antarktischen Halbinsel vorstellen.
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Hier kommt ihr zu der Übersicht über alle Berichte von meiner Antarktis-Reise.
Wale und Eisberge im Neumayerkanal
Vor lauter Walen weiß ich nicht mehr, wo ich zuerst hinsehen soll. Es sind sieben Wale gleichzeitig. Drei schräg vor uns, zwei an unserer rechten Seite und zwei in weiterer Ferne. Während ich die Wale beobachte, fahren wir an wunderschönen, schillernden Eisbergen vorbei. In verschiedensten Größen und Formen treiben sie im Wasser. Dort, wo die Eisberge in das Wasser eintauchen, sind sie leuchtend blau gefärbt. Manchmal ruht sich eine Robbe auf einer Eisscholle aus oder Pinguine bereiten sich für den Sprung ins kalte Wasser vor. Es ist Mittagszeit. Ich schaffe es, mich von der Wunderwelt loszureißen und bekomme noch ein paar Reste vom Buffet für ein schnelles Lunch. Dann geht’s gleich wieder nach draußen, zu den Walen und Eisbergen in der Traumlandschaft des Neumayerkanals.
Exkurs: Die Farben der Eisberge
Eisberg sind meistens weiß. Manchmal aber auch leuchtend blau. Die weiße Farbe resultiert aus der Streuung des Lichtes an den im Eis eingeschlossenen Luftblasen. Sind weniger Luftblasen eingeschlossen, dann erscheint das Eis klarer. In der Regel hat älteres Eis oder Eis, das unter hohem Druck stand, weniger Luftblasen. Das klare Eis wirkt dann – ähnlich wie auch Wasser selbst – wie ein Farbfilter. Das wird selektive Absorption genannt. Gemeint ist damit, dass nacheinander zuerst rotes, dann orangefarbenes, dann gelbes und dann grünes Licht vom Eis absorbiert werden. Blaues Licht wird zuletzt absorbiert, daher schimmert das Eis blau.
Der Neumayerkanal und die Gerlachestraße
Der Neumayerkanal ist eine schmale Seestraße im Palmer-Archipel und trennt die Anvers-Insel von der Wiencke-Insel. Er ist etwa 30 Kilometer lang und zwischen zwei und vier Kilometer breit.
Gesichtet wurde der Neumayerkanal zuerst von dem deutschen Kapitän Dallmann während er in der Jagdsaison 1873/74 nach neuen Robbenfanggründen suchte. Mit seinem wendigen Dampfschiff konnte er dabei auch bis in den engen Kanal vordringen. Der belgische Polarforscher Adrien de Gerlache de Gomery hat den Kanal dann später nach dem deutschen Geophysiker Georg von Neumayer (1826-1909) benannt. Denn Neumayer widmete sein Leben der Polarforschung. In Anerkennung seines Engagements in der Antarktisforschung entschied übrigens später das Alfred-Wegener-Institut (AWI), die deutsche Forschungsstation in der Antarktis nach ihm zu benennen. Hier erfahrt ihr mehr über die Forschungsstation Neumayer III.
Im Norden öffnet sich der Neumayerkanal in die breitere Gerlachestraße, welche den Palmer-Archipel von der Danco-Küste der Antarktischen Halbinsel trennt. Benannt ist dieser Wasserweg nach dem belgischen Polarforscher Adrien de Gerlache de Gomery (1866–1934). Gerlache erkundete dieses Gebiet während der Belgica-Expedition (1897–1899). Mit dabei waren damals unter anderem der Norweger Roald Amundsen und der Amerikaner Frederick Cook. Damals waren beide noch unbekannt, aber später sollten sie die Polarforschung maßgeblich beeinflussen. Das Schiff, die „Belgica“, übernahm dann später Sir Ernest Shakleton und taufte es um in „Endurence“. Mit der Expedition der „Endurence“, ihrem Untergang und der darauf folgenden Rettungsaktion schrieben Sir Ernest Shakleton und seine Mannschafft das faszinierendste Polarabenteuer aller Zeiten.
Es ist schon ein spannendes Gefühl, dort langzufahren, wo damals die Polarforscher die weißen Flecken der Landkarten mit Leben füllten. Die Umstände, unter denen diese Expeditionen abliefen, sind heute kaum noch vorstellbar. Und dadurch werden sie sogar noch faszinierender. Willst du mehr über die damalige Polarforschung wissen? Dann geht’s hier zu meinen Lieblingsbüchern der Polarliteratur.
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