Schottland. Wenn ihr euch über Wanderrouten auf der Isle of Skye informiert, dann werdet ihr sicherlich schnell über den berüchtigten “Bad Step“ stolpern. Er ist Teil einer der schönsten Wanderrouten auf Skye und Teil des Skye Trails. Doch er bringt auch manche Wanderer dazu, umzukehren. Was ist der „Bad Step“ und wie schlimm ist er? Hier erfahrt ihr mehr über die Wanderung von Kilmarie nach Sligachan im Herzen der Cuillins.
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Die Wanderung auf einen Blick
Länge: rund 25 Kilometer
Höhenmeter: rund 510 Höhenmeter
Dauer: 7 – 9 Stunden
Startpunkt: Ausgangspunkt ist der Parkplatz in Kilmarie an der Straße B8083 von Broadford nach Elgol. Alternativ könnt ihr auch in dem Ort Elgol starten.
Endpunkt: Die Wanderung endet in Sligachan. Natürlich könnt ihr die Strecke auch in die andere Richtung laufen.
Übernachtungsmöglichkeiten in Sligachan: Hotel Sligachan, Hostel, Campingplatz
Schwierigkeiten: Flussquerung; Klettern am Bad Step; schmaler, exponierter Klippenpfad erfordert Trittsicherheit und manchmal auch Schwindelfreiheit; etwas mühsame Paßüberquerung.
Die Highlights der Wanderung
- Landschaftlich wunderschöne Wanderung durch die Cuillin Berge der Isle of Skye
- wunderschöne Bucht von Camasunary mit Bothy
- Flussdurchquerung
- Bildschöner Küstenpfad
- Kletterpartie am “Bad Step”, dem berüchtigten Felsen der Isle of Skye
- Loch Coruisk
- Mehrere Badestellen (Meer und Loch Coruisk)
Warmlaufen – Von Kilmarie bis zum ersten Pass
Der erste Abschnitt der Wanderung eignet sich perfekt zum Warmlaufen. Er ist breit und einfach zu gehen und führt stetig bergauf. Da wird es einem schnell warm. Wir durchqueren wildes Land, das dem John Muir Trust gehört.
Solch ein breiter Weg ist selten auf Skye. Er wurde im Sommer 1968 von der Armee mit Bulldozern eingeebnet. Damit sollte der Zugang zu dem Loch Coruisk für Angler einfacher werden. Zum Glück wurde der Weg nie komplett fertig gestellt. Denn auch der Küstenpfad mit dem Bad Step wären dann den Bulldozern zum Opfer gefallen. Danke an alle, die sich damals für den Erhalt der wilden Küstenlandschaft eingesetzt haben!
Von dem höchsten Punkt bei Am Mam habt ihr einen fantastischen Ausblick auf die Bucht und zwei Steinhäuser. Anschließend geht’s in Serpentinen steil hinab bis in die Bucht Camasunary.
Alternativ: Anstelle in Kilmarie könnt ihr auch in dem beschaulichen Ort Elgol starten. Dafür folgt ihr in Elgol den Hinweisschildern nach Camasunary beziehungsweise Sligachan. Der Weg führt etw zwei Stunden entlang der Küste mit Blick auf die gegenüberliegenden schwarzen Cuillins in die Bucht von Camasunary.
Bucht Camasunary
In der Bucht Camasunary stehen zwei Häuser. Das erste ist das ehemalige Bothy – heute ein Privathaus. Das zweite ist das neue Bothy. Die Schutzhütte wird von Freiwilligen der Mountain Bothy Association betrieben. Hier könnt ihr übernachten oder ein Essen zubereiten. Hinterlasst alles, wie ihr es vorgefunden habt und nehmt auch euren Müll mit.
Flussdurchquerung
Am westlichen Ende der Bucht fließt der Abhainn Camus Fhionnairigh ins Meer. Früher soll es hier eine Brücke gegeben haben. Doch heute muss man den Strom durchwaten. Das ist nicht weiter schwierig. Der Fluss ist zwar relativ breit, aber flach und die Strömung ist gering. Tipp: Bei Ebbe ist es einfacher!
Im Nachhinein habe ich erfahren, dass es rund 100 Meter oberhalb der Flussmündung Stepping Stones für die Überquerung geben soll. Ob dies tatsächlich so ist, kann ich jedoch nicht sagen.
Küstenpfad
Nach der Flussdurchquerung geht der Weg als schmaler, steiniger Küstenpfad weiter. Felsen und größere Steine müssen immer wieder umgangen oder überklettert werden. Doch die Aussicht über die Bucht ist fantastisch. Unterhalb der zerklüfteten Westflanke des Sgurr na Stri werden die Kletterpartien dann häufiger und schwieriger. Der schwierigste Abschnitt ist eine stark geneigte Felsplatte, die überquert werden muss. Der Stein ist griffig, dennoch wird einem angesichts der steilen Lage über dem Meer schnell etwas mulmig.
Von der Bucht bis zum Loch sind es nur etwa 3,5 Kilometer. Schnell voran kommt man allerdings nicht. Der Weg lässt einen nur langsam laufen und es ist einfach zu schön, um schnell zu gehen.
Der berüchtigte Felsen der Isle of Skye – How bad is the “Bad Step”?
Ihr werdet den Bad Step sofort erkennen, sobald ihr vor ihm steht. Eine große, um etwa 60° geneigte Felsplatte blockiert den Küstenpfad. Der Fels befindet sich direkt über dem Meer. Hier sind also neben Trittsicherheit und Schwindelfreiheit auch gute Nerven gefragt.
Nun geht es nur noch mit etwas Klettern weiter. Quer durch die Felsplatte zieht sich ein etwa 30 cm breiter Riss. Diesen müsst ihr entlangklettern. Das ist gar nicht so schwierig, wie es zunächst klingt. Denn es gibt immer genügend Vorsprünge, auf die ihr treten und an denen ihr euch festhalten könnt. Der Einstig zu dem Riss ist am schwierigsten, denn der liegt auf einem Felsvorsprung etwa auf Hüfthöhe. Damit euch nicht schwindlig wird, haltet euren Blick am besten zum Berg gewandt.
Tipp: Behaltet immer drei von vier Kontaktpunkten (Füße & Hände) am Felsen. Erst wenn ihr einen sicheren Halt gefunden habt, geht einen Schritt weiter. Insbesondere, wenn ihr schwere Rucksäcke auf dem Rücken tragt.
Loch Coruisk
Etwa 500 Meter hinter dem Bad Step erreicht ihr den Loch Coruisk. Er gilt als einer der schönsten Seen Schottlands. Ein schöner Platz für ein Bad oder ein Picknick. Außerdem gibt es ein paar schöne Plätze, um hier ein Zelt aufzustellen und zu übernachten.
Über den Pass und durch das Glen Sligachan
Der Weg geht nun an der Ostseite des Sees weiter. In Serpentinen schlängelt er sich kontinuierlich hinauf. Links von euch fließt ein kleiner Bach, rechts erhebt sich der hohe Berg Sgurr na Stri. Insgesamt 295 Höhenmeter sind es bis zu dem Pass, an dem ein großer Cairn steht.
Tipp: Vergesst euer Mückenspray nicht. Wir wurden hinter dem Pass von einer bösen Midge-Attacke überrascht. Lest am besten noch meinen Artikel Midges in Schottland – Wann? Wo? Was hilft?
Vom Pass aus könnt ihr weit unten bereits den Weg durch das Glen Sligachan erkennen. Ihr haltet euch links und trefft nach einiger Zeit auf einen größeren Weg, der auch unterhalten wird.
Der schwierige und anstrengende Teil des Weges ist nun geschafft. Jetzt geht es zunächst stetig bergab, bis ihr in dem ebenen Glen Sligachan angekommen seid. Der Weg überquert zahlreiche kleine Bäche. Von dem Pass bis zum Hotel Sligachen sind es noch etwa 9,5 Kilometer.
Kurz vor dem Sligachan-Hotel überquert ihr die alte Steinbrücke, die von Thomas Telford gebaut wurde. Ein schöner Abschluss der Wanderung.
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Seid ihr auch über den “Bad Step” der Isle of Skye geklettert? Hat alles gut geklappt? Welche Wanderung auf Skye hat euch am besten gefallen? Habt ihr noch Fragen oder Anregungen zu meinem Artikel? Wenn ja, dann schreibt mir doch einen Kommentar!
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