Harzer Hexenstieg – Highlights und Tipps für 100 km wandern im Harz

Hexenstieg Harz
Harzer Hexenstieg - Highlights und Tipps für 100 km wandern im Harz

Harz, Deutschland.  Der Harzer Hexenstieg führt auf einer Länge von fast 100 Kilometern quer über den Harz. Die abwechslungsreiche Route verläuft durch Laub- und Nadelwald, über Moore bis auf den höchsten Berg im Harz, den Brocken. Während der Wanderung gibt es viel zu entdecken, wie beispielsweise die Bergbaugeschichte, die Harzer Schmalspurbahn, die Bedeutung des Brockens und natürlich die Sagen und Legenden über die Harzer Hexen.

Ihr wolltet schon immer mal eine mehrtägige Wanderung machen? Oder ihr sucht eine vielseitige Route, um für eine längere Trekkingtour zu trainieren? Dann ist der Hexenstieg im Harz genau das richtige.

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Es gibt bereits viele Artikel über den Hexenstieg mit genauen und detaillierten Wegbeschreibungen…

Im diesem Artikel erfahrt ihr

  • Welche 10 Highlights ihr während eurer Wanderung auf dem Hexenstieg im Harz nicht verpassen solltet… manchmal liegen sie nicht so direkt am Weg.
  • Warum der Hexenstieg als Einstieg für mehrtägige Wandertouren so gut geeignet ist.
  • Außerdem bekommt ihr jede Menge hilfreiche Tipps für die Planung eurer Wanderung, wie beispielsweise zur An- und Abreise, zu Übernachtungsmöglichkeiten oder zum Kartenmaterial.

Herbst am Hexenstieg im Harz

Doch zuerst:

Was hat es mit den Hexen auf sich?

Der Harz ist bekannt für seine Hexen. Sie versammeln sich am Hexentanzplatz in Thale, verbünden sich auf dem Brocken mit dem Teufel und hängen in jedem Souveniergeschäft als kleine Puppen, die einen Besen reiten.

Entstanden ist dieser Ruf vor allem durch Goethes Werk Faust. Doch der Brocken (auch bekannt als Blocksberg) galt bereit zuvor als Treffpunkt für Hexen. Hierhin flogen die Hexen zum „Hexensabbat“, um ihren Pakt mit dem Teufel zu erneuern.

Leider stand der Harz auch zur Zeit der Hexenverfolgung besonders im Blickfeld. Doch diese Zeiten sind zum Glück vorbei. Stattdessen ist der Harz nun bekannt für seine Walpurgisfeiern, die jedes Jahr zum 30. April stattfinden. Besonders gefeiert wird dabei am Hexentanzplatz Thale und in Schierke.

Tipp: Wie wäre es, den Harzer Hexenstieg zu Walpurgis zu wandern? Oder zu Halloween, so wie wir? Halloween ist im Harz zwar kein so großes Thema, aber die tolle Laubfärbung im Herbst ist bei gutem Wetter schwer zu toppen. Besonders schön wars auf den beiden letzten Etappen.

Auf dem Hexenstieg wandert ihr durch geschichtsträchtige, mystische Berglandschaft. Hexen sind hier allgegenwärtig.

Auf einen Blick: der Hexenstieg im Harz

Länge: ca. 96 Kilometer; Brockenumgehung ca. 107 km

Dauer: Etwa 5 Tage.

Der Hexenstieg im Harz ist etwa 96 Kilometer lang und wird meist in fünf Etappen unterteilt. Doch die Tagesabschnitte können je nach eigener Fitness und Ausdauer individuell zusammengestellt werden. Wie ihr die einzelnen Etappen genau unterteilt, ist zudem abhängig von den verfügbaren Unterkünften. So kann die eine Etappe etwas länger bzw. auch etwas kürzer ausfallen. Früh buchen lohnt sich, dann habt ihr die größte Flexibilität.

Die direkte Strecke führt von Osterode über den Brocken bis nach Thale. Es gibt außerdem die Möglichkeit, den Brocken über St. Andreasberg und Braunlage zu umgehen. Dann läuft man weniger Höhenmeter, allerdings ist die Strecke dann mit 107 Kilometern etwas länger.

Eine detaillierte Beschreibung inklusive Karte, Höhenprofil und GPX-Daten für die Navigation findet ihr bei Harzinfo.

  • Etappe 1: Von Osterode nach Buntenbock: Länge: 11,62 km; Aufstieg: 620 m; Abstieg: 227 m
  • Etappe 2: Von Buntenbock bis Torfhaus: Länge: 21,99 km; Aufstieg: 804 m; Abstieg: 556 m
  • Etappe 3: Vom Torfhaus über den Brocken nach Drei-Annen-Hohne: Länge: 19,75 km; Aufstieg: 1141 m; Abstieg: 542 m
  • Etappe 4: Von Drei-Annen-Hohne über Rübeland nach Altenbrak: Länge: 28,6 km; Aufstieg: 170 m; Abstieg: 412 m
  • Etappe 5: Altenbrak nach Thale: Länge: 14,10 km; Aufstieg: 336 m; Abstieg: 173 m
Früher Morgen bei Buntenbock.

10 Highlights der Wanderung auf dem Hexenstieg im Harz

#1 Bergbaugeschichte und das Oberharzer Wasserregal
#2 Torfhaus und Dinner in der Bavaria Alm
#3 Nationalpark-Besucherzentrum Torfhaus
#4 Hochmoor am Goetheweg
#5 Brockengipfel – der höchste Berg im Harz
#6 Brockenbahn
#7 Schierker Feuerstein: Schnaps und Granitfelsen
#8 Rübeländer Tropfsteinhöhlen
#9 Hängebrücke “Titan RT” über die Rappbodetalsperre

#10 „Grand Canyon des Harzes“ – Roßtrappe und Hexentanzplatz bei Thale


#1 Bergbaugeschichte und das Oberharzer Wasserregal

Einst war der Oberharz das wichtigste Erzrevier Deutschlands. Hier wurden vorrangig Eisen, Blei, Kupfer und Silber gefördert. In der Zeit vom 16. bis ins 19. Jahrhundert kamen ca. 40-50% des in Deutschland geförderten Silbers aus dem Oberharz. Jahrhundertelang haben die Menschen im Harz mit und vom Bergbau gelebt. Doch mit der Einstellung des Betriebs der letzten Grube in Bad Grund am 28. März 1992 war die Bergbauepoche im Harz beendet.

Der Bergbau im Harz hat die Landschaft geprägt. Für die Erzverarbeitung und den Stollenbau brauchte man Holz. Die ursprünglichen Wälder wurden gerodet und mit schnellwachsenden Fichten-Monokulturen aufgeforstet.

Eingang zu einem alten Stollen kurz vor Buntenbock.

Die technischen Einrichtungen im und am Bergwerk wurden mit Wasserkraft betrieben. Für die Speicherung und Weiterleitung von Wasser zu den Bergwerken wurde in den Jahren von 1536 bis 1866 das Oberharzer Wasserregal angelegt. Es umfasste 120 Stauteiche, 500 Kilometer Wassergräben und 130 Kilometer unterirdische Wasserüberleitungs- und -lösungsstollen. Aufgrund seiner Einzigartigkeit ist das Oberharzer Wasserregal als UNESCO Weltkulturerbe geschützt. Unterwegs werdet ihr immer wieder Bauwerke des Wasserregals mit Infotafeln finden, insbesondere auf den Etappen 2 und 3.

Oberharzer Wasserregal am Hexenstieg im Harz
Die Hutthaler Widderwaage aus dem Jahr 1763.
Bauwerk des Oberharzer Wasserregals am Hexenstieg im Harz
Insbesondere auf der Etappe 2 und 3 sind viele Bauwerke des Oberharzer Wasserregals zu sehen.
Oberharzer Wasserregal am Hexenstieg im Harz
Einer der vielen Wassergräben im Harz.

Mehr Infos zum Oberharzer Wasserregal.

Bergbaumuseen und Schaubergwerke im Harz


#2 Torfhaus und Dinner in der Bavaria Alm

Torfhaus ist mit etwa 800 Metern Höhe die höchstgelegene Siedlung Niedersachsens. Es ist ein beliebtes Ausflugsziel und besteht vorwiegend aus touristischen Einrichtungen. Zudem ist Torfhaus ein gut erreichbarer Ausgangspunkt für verschiedene Wanderungen.

Bis zur Deutschen Wiedervereinigung 1990 war Torfhaus vor allem als Aussichtspunkt auf den nahe gelegenen, jedoch damals unerreichbaren Brocken bekannt. Auch heute noch ist die Sicht auf den Brocken bei klarem Wetter fantastisch. Doch das scheint manchen Leuten noch nicht genug zu sein: Ende Mai 2021 starteten die Bauarbeiten für einen 65 Meter hohen Aussichtsturm.

Blick auf den Brocken am Hexenstieg im Harz
Abendlicht am Brocken.

Der kleine Ort verdankt seine Entstehung übrigens dem Torfabbau, der hier von 1573 bis 1786 betrieben wurde. Da der Torf jedoch bei der vorherrschenden Witterung schlecht trocknete, hat man den Torfabbau im Oberharz wieder eingestellt.

Wenn ihr am Abend des zweiten Tages euer Etappenziel Torfhaus erreicht habt, dann habt ihr euch eine Belohnung verdient! Die urige Bavaria Alm am Torfhaus ist da genau das richtige. Reserviert am besten einen Tisch, insbesondere, wenn ihr am Wochenende dort einkehren wollt.

Blick auf den Brocken frühmorgens am Hexenstieg im Harz
Blick auf den Brocken vom Torfhaus am frühen Morgen.

#3 Nationalpark-Besucherzentrum Torfhaus

Am Torfhaus ist die zentrale Anlaufstelle für alle Wanderer und Naturfreunde das Nationalpark-Besucherzentrum. Hier informiert eine Ausstellung auf zwei Etagen über den Nationalpark und über die hier entstehende Wildnis. Im Shop gibt es außerdem Wanderkarten, Harz- und Naturbücher und kleine Souvenirs zu kaufen.

Die Öffnungszeiten sind von April bis Oktober täglich 9 – 17 Uhr. Möglicherweise wird es etwas knapp, wenn ihr an dem Tag noch die lange Strecke bis nach Drei Annen Hohne wandern wollt. Aber wenn ihr eure Etappe etwas kürzer plant und beispielsweise nur bis zum Brocken oder bis Schierke wandert, dann habt ihr ausreichend Zeit für einen Besuch.

Übrigens: Das Torfhaus ist auch Biker-Treff. Wenn ihr am Nachmittag dort seid könnt ihr zig heiße Öfen bestaunen.

Das Nationalpark-Besucherzentrum am Torfhaus

Mal so am Rande: 
Vor meinem Studium habe ich in der Nationalparkverwaltung Harz ein dreimonatiges Praktikum gemacht, Ausstellungsinhalte mit entwickelt und Führungen gegeben. Eine besondere Herausforderung stellte die Arbeit mit dem Förster dar: Wir kartierten Schälschäden an Fichten und mussten dafür meist querfeldein durch kniehohen Schnee stapfen. Mit meiner heutigen Ausrüstung alles halb so schlimm. Doch damals hatte ich nur knöchelhohe Turnschuhe und darüber gestrickte Wollstulpen von meiner Mama. Das waren noch Zeiten 😉


#4 Hochmoor am Goetheweg

Die malerischen Aussichten und sagenumwobenen Orte im Harz haben schon Goethes Faust inspiriert. So ist es naheliegend, dass auch ein Weg im Harz nach dem berühmten Schriftsteller benannt ist. Der Goetheweg ist insgesamt 16,3 km lang und führt von Altenau über Torfhaus bis zum Brocken. Besonders schön ist der Weg am Abbegraben und am Großen Torfhausmoor. Sobald das Hochmoor erreicht ist, zweigt ein Holzbohlenweg ab in das Moor. Bei klarem Wetter kann man den Brocken von hier besonders gut sehen.

Blick auf den Brocken über das Torfhausmoor am Hexenstieg im Harz
Blick über das Torfhausmoor zum Brocken.

Das Torfhausmoor liegt in rund 800 Meter Höhe in einem besonders niederschlagsreichen Gebiet. Als Regenmoor, wird es ausschließlich aus Niederschlägen und durch Mineralsalze aus der Luft versorgt. Es ist etwa 30 Hektar groß und hat eine über fünf Meter dicke und 10.000 Jahre alte Torfschicht. 1713 bis 1786 wurde hier Torf abgebaut, daher kommt auch der Ortsname Torfhaus.

Hochmoore sind mineralsalzarme, saure und nasse Lebensräume. Alles was hier lebt muss an diese extremen Bedingungen angepasst sein. Dazu zählen unter anderem Torfmoose, Wollgras, Besenheide, Zwergbirke oder der Rundblättrige Sonnentau. Die Tierwelt besteht vor allem aus Insekten und Fröschen.


#5 Brockengipfel – der höchste Berg im Harz

Der Brocken ist mit 1141,2 Metern der höchste Berg im Harz und auch eines der Highlights des Hexenstiegs. Allerdings herrscht hier oben ein raues Klima, das dem in Island oder den Alpenhochlagen entspricht. Schwere Stürme bis zur Orkanstärke sind hier keine Seltenheit. Zudem ist es der nebligste Ort in ganz Deutschland: an mehr als 300 Tagen im Jahr versinkt der Gipfel zumindest zeitweise im Nebel.

Brocken am Hexenstieg im Harz
Brockenhotel und Sendemast auf dem Gipfel.

Der Brockengipfel liegt als einziger Berg der deutschen Mittelgebirge oberhalb der Waldgrenze.

Zu Zeiten Deutscher Teilung lag der Brocken im unmittelbaren Grenzgebiet. Ab August 1961 wurde er zum Sperrgebiet und war für Wanderer nicht mehr zugänglich. Eine drei Meter hohe Mauer umgab den militärisch ausgebauten Gipfel. Die hier errichteten Abhörstationen hörten den Funkverkehr in fast ganz Westeuropa ab.

Nach der Wiedervereinigung wurde die Brockenkuppe mit Millionenaufwand renaturiert. Auch die Harzer Schmalspurbahn fährt wieder bis auf den Gipfel hinauf. Wer länger als einen Nachmittag bleiben will, der kann sich im Brockenhotel einquartieren und für das leibliche Wohl sorgt ein Restaurant. Außerdem gibt es im Brockenhaus das Besucherzentrum des Nationalparks Harz und den Brockengarten.

Brockenbahnhof am Hexenstieg im Harz
Der Brockenbahnhof mit der Wetterstation des Deutschen Wetterdienstes im Hintergrund.

#6 Brockenbahn

Die Harzer Schmalspurbahn gehört für alle Harzbesucher zum “must see”.  Besonders gut könnt ihr sie natürlich am Brocken selbst, oder aber an den Stationen Schierke und Drei Annen Hohne sehen. Meist hört man die dampfbetriebene Bahn schon von weitem kommen oder sieht den dunklen Qualm der Lok in der Ferne.

Tipp: Wenn euch die Hexenstieg-Etappe vom Torfhaus bis nach Drei Annen Hohne zu weit ist, dann könnt ihr etwas schummeln und den Abschnitt vom Brocken bis Schierke und/oder Schierke bis Drei Annen Hohne mit der Brockenbahn fahren.

Brockenbahn am Hexenstieg im Harz
Die Brockenbahn ist ein Highlight für jeden Harzbesucher.

Das meterspurige Streckennetz der Harzer Schmalspurbahnen erstreckt sich über eine Länge von 140,4 km und ist ganzjährig in Betrieb. Neben der 19 Kilometer langen Brockenbahn gibt es noch die Harzquerbahn und die Selketalbahn.

Für die Fahrt zum Brocken gilt von allen Stationen der HSB ein einheitlicher Fahrpreis von 34 Euro (einfache Fahrt). Aktuelle Preise und Informationen findet ihr hier.

Die schmalspurige Brockenbahn fährt seit 1899 zum Gipfel

#7 Schierker Feuerstein: Schnaps und Granitfelsen

Der Ort Schierke ist bekannt für seine Hexen und für die umliegenden Granitfelsen, wie den Feuerstein, den Trudenstein oder die Ahrendsklintklippe. Doch auch auf den Getränkekarten taucht der Name Schierke immer wieder auf: als “Schierker Feuerstein”. Der Kräuterlikör hat Tradition und gehört auf diesem Abschnitt des Hexenstiegs definitiv in die Picknicktasche.

… der darf nicht fehlen…

Das Rezept für den Schierker Feuerstein wurde 1908 von Apotheker Willy Drube in Schierke entwickelt. Benannt wurde der Kräuterlikör nach den Feuersteinklippen in Schierke, denn die rotbraune Farbe des Kräuterlikörs erinnert an die rötliche Granitfärbung der Klippen.

Schierke galt von den 1890er bis in die 1940er Jahre als das „St. Moritz des Nordens“. Von dieser Zeit sind nur noch einige prächtige Villen und Hotelanlagen übrig geblieben. Während der deutschen Teilung wurde Schierke ab 1951  als „Kurort der Werktätigen“ bezeichnet.

Besonders schöne Plätze für ein Picknick sind an den Granitfelsen, die ihr rund um Schierke finden könnt, wie beispielsweise am Trudenstein.

Trudenstein am Hexenstieg im Harz
Der Trudenstein ist ein toller Picknickplatz.
Aussicht vom Trudenstein bei Schierke.
Die Monokultur im Harz wird schnell zum Problem: Borkenkäfer, Trockenheit und Stürme machen den Fichten stark zu schaffen.
Sie sind so winzig und können trotzdem so einen verheerenden Schaden anrichten: Borkenkäfer.

#8 Rübeländer Tropfsteinhöhlen

Im Ostharz befinden sich mehrere Tropfsteinhöhlen, die touristisch erschlossen sind. Zwei dieser Höhlen liegen im Ort Rübeland: die Baumannshöhle und die Herrmannshöhle.

Die Baumannshöhle ist die älteste Schauhöhle Deutschlands. Sie zeichnet sich durch einen besonderen Reichtum an unterschiedlichen Tropfsteinformationen aus. Der größte Hohlraum ist sogar zu einer unterirdischen Naturbühne ausgebaut, wo Konzerte und Theaterveranstaltungen stattfinden. Weitere Informationen zum Programm, Eintritt und Öffnungszeiten findet ihr auf der Webseite der Harzer Höhlen.

Entdeckt wurde die Höhle bereits im 16. Jahrhundert durch den Bergmann Friedrich Baumann. Seit 1646 finden Führungen durch die Höhle statt. Heute begeht man die Höhle eigenständig und erfährt aus Informationstafeln alles Wissenswerte. Um die Tropfsteine zu schützen und Unfällen vorzubeugen ist das Fotografieren in der Höhle leider nicht erlaubt.

Bären gibt es im Harz leider nicht mehr. Aber in der Baumannshöhle könnt ihr ein Skelett eines riesigen Bären früherer Zeiten bestaunen.
Unsere Unterkunft in Rübeland: Hotel Appartementanlage Hermannshöhle

Trekkingstiefel, Hikingstöcke, Rucksäcke und alles was ihr sonst noch für eure Tour auf dem Hexenstieg im Harz gebrauchen könntet, findet ihr bei Bergzeit.


#9 Hängebrücke “Titan RT” über die Rappbodetalsperre

Die Hängebrücke über die Rappbodetalsperre liegt zwar nicht direkt auf dem Hexenstieg, aber der kleine Umweg lohnt sich. Denn schließlich ist die “Titan RT” zum Zeitpunkt ihrer Fertigstellung mit 458 Metern die längster ihrer Art auf der Welt. Von der Brücke habt ihr eine fantastische Aussicht auf den Stausee Wendefurth sowie auf die gigantische Betonwand der Rappbodetalsperre.

Hier muss man schwindelfrei sein 😉

Die Brücke hängt etwa 100 Meter über dem Rappbodetal. Da muss man schon schwindelfrei sein! Denn der Boden der 1,2 Meter breiten Brücke besteht nur aus Gitterrostplatten. Und trotz der stabilen Verankerungen mit Stahlseilen schwankt die Hängeseilbrücke deutlich. Und wem der Adrenalinstoß beim Begehen der Brücke noch nicht ausreicht, für den gibt es eine Zipline und den Pendelsprung „GigaSwing“.

Die Hängebrücke verläuft parallel zur Staumauer der Rappbodetalsperre.

Die Hängebrücke ist ganzjährig und täglich in der Zeit von 8 Uhr bis 22 Uhr geöffnet. Für euren Besuch solltet ihr ungefähr eine Stunde Zeit einplanen. Die Brücke ist nur als Einbahnstraße von Nordwest nach Südost nutzbar und wird über Drehkreuze betreten. Da kann es mit dem Wanderrucksack schon mal eng werden.

Bei Starkregen, Hagel oder einer Windstärke über 6 Beaufort ist die Brücke aus Sicherheitsgründen gesperrt. Weitere Informationen findet ihr auf der Website der Hängebrücke.

Aussicht auf den Stausee Wendefurth

#10 „Grand Canyon des Harzes“ – Roßtrappe und Hexentanzplatz bei Thale

Der krönende Abschluss des Hexenstiegs sind die Roßtrappe und der Hexentanzplatz in Thale. Von hier blickt ihr auf das Bodetal, das eines der besten Wandergebiete im Harz ist und zu Recht auch den Namen “Grand Canyon des Harzes” trägt. Hier könnt ihr eure Wanderung bei einem Drink gemütlich ausklingen lassen. Beide Orte sind lohnenswert und können entweder erwandert oder von Thale mit dem Sessellift bzw. mit der Kabinenbahn erreicht werden. An beiden Aussichtspunkten gibt es Lokale, wo ihr drinnen oder draußen sitzen könnt.

Rosstrappe
Vom Hexentanzplatz habt ihr einen guten Ausblick auf die gegenüber liegende Rosstrappe. Die Entfernung zwischen Rosstrappe und Hexentanzplatz beträgt lediglich rund 500 Meter Luftlinie.

Die Rosstrappe ist ein 403 Meter hoher Granitfelsen am linken Bodeufer. Auf dem Felsen befindet sich eine große Vertiefung, die einem riesigen Hufabdruck ähnlich sieht. Der Sage nach, stammt dieser Abdruck von dem Pferd von der Königstochter Brunhilde. Auf der Flucht vor dem Riesen Bodo trieb sie ihr Pferd zu einem Sprung über das Tal. Der Huf des Pferdes grub sich bei der Landung tief in den Fels. Ihr Verfolger stürzte jedoch beim Sprung in den Fluss im Tal, der fortan Bode genannt wurde.

Ich liebe solche Geschichten. In Wahrheit ist der Hufabdruck jedoch eine von Menschenhand erschaffene Vertiefung und gehörte wahrscheinlich zu einer vorchristlichen Kultstätte, möglicherweise ein Opferbecken.

Bodetal
Blick ins Bodetal vom Hexentanzplatz.

Der auf 450 Meter Höhe gelegene Hexentanzplatz ist wohl einer der sagenumwobensten Plätze im östlichen Harz. Es heißt, dass sich auf diesem Bergplateau jedes Jahr zur Walpurgisnacht Hexen zusammenfinden und ihre Rituale feiern. Gemeinsam brechen sie von hier zum Brocken auf, wo sie dann um das lodernde Hexenfeuer ihren Teufelssabbat tanzen.


An- und Abreise zum Hexenstieg im Harz

Der Start- bzw. Endpunkt des Hexenstiegs im Harz sind die Orte Osterode und Thale. Beide sind mit der Regionalbahn oder mit dem Bus gut zu erreichen. Da die Wanderung eine Streckenwanderung ist, macht die Anfahrt mit den öffentlichen Verkehrsmitteln am meisten Sinn. Andernfalls müsste man sich mit dem Taxi wieder an den Ausgangsort zurück bringen lassen oder hätte eine langwierige Busfahrt mit mehrfachem Umsteigen vor sich.

Der Start des Hexenstiegs am Parkplatz Bleichestelle in Osterode.

Auf der Seite von Hatix findet ihr eine Übersicht der Busverbindungen im Harz.

Eine Taxifahrt zum Ausgangspunkt dauert etwa eine Stunde. Allerdings müsst ihr auch Wartezeiten einkalkulieren, da die Taxiunternehmen nicht so viele Fahrzeuge im Einsatz haben. Am besten klärt ihr gleich am Telefon, wie viel die fahrt etwa kosten wird (etwa 140 Euro).

Tipp: Seid ihr aus Berlin? Dann könnt ihr mit dem Harz-Berlin-Express (HBX) in 3,5 Stunden ohne Umsteigen von Berlin nach Thale und zurück fahren.

Wandbild gegenüber vom Bahnhof in Thale.

Beschilderung

Der Hexenstieg ist durchgängig gekennzeichnet. Die Wanderschilder tragen den Namen “Harzer-Hexen-Stieg” und zeigen die Richtung und Entfernung zum nächsten Zwischenziel. Im Nationalpark Harz ist der Hexenstieg mit der weißen Hexe im grünen Kreis als Logo gekennzeichnet.

Stempelstelle am Hexenstieg im Harz
Wer ein Stempelbuch hat, kann auch am Hexenstieg an mehreren Stationen stempeln.
Wegweiser am Hexenstieg im Harz
Das Logo des Hexenstiegs weist den Weg.

Wanderkarte & Wanderführer

Die Karte zum Hexenstieg im Harz* und die Wanderführer* könnt ihr mit einem Klick auf das jeweilige Bild bei Amazon bestellen.


Unterkünfte

Die verfügbaren Unterkünfte bestimmen die Länge der einzelnen Etappen. Daher solltet ihr so früh wie möglich buchen. Wir haben das nicht getan und eine unserer Etappen hat sich dadurch deutlich verlängert. Leider gibt es nicht an jeder Etappe einen Campingplatz, so dass die Wanderung durch die Unterkünfte etwas teurer wird.

Lohnenswerte und gut gelegene Unterkünfte, die ich empfehlen kann, sind beispielsweise:

Wer lieber nur mit leichten Tagesrucksack unterwegs ist, der kann sein Gepäck auch zwischen den Unterkünften transportieren lassen. Entweder selbst organisiert mit Hilfe von Taxis oder mit einer buchbaren Tour, beispielsweise bei Wandern im Harz. Ist nur leider deutlich teurer… für zwei Personen ab 990 Euro.


Warum der Hexenstieg perfekt für Einsteiger ist?

Ihr seid euch nicht sicher, ob ihr die fast 100 Kilometer schafft? Wollt es aber mal probieren? Vielleicht sogar mit Gepäck? Dann habt ihr mit dem Hexenstieg im Harz genau die richtige Tour. Denn sollte es doch mal zu viel werden, dann könnt ihr auch ein Stück mit dem Bus fahren. Und da ihr bei einer Übernachtung im Harz Kurtaxe bezahlt, sind die Busfahrten für euch sogar kostenlos. Einziger Haken: grade am Wochenende gibt es nicht so viele Fahrten, da muss man schon etwas voraus planen. Und im schlimmsten Fall kann man sich auch einfach mit dem Taxi unterwegs abholen lassen.

Hier nochmal das Busliniennetz: Busverbindungen im Harz.

Viele Gastgeber bieten auf Anfrage ebenfalls Support an, beispielsweise Gepäcktransport oder Shuttlefahrten zum Start des Tagesabschnitts. So könnt ihr die Länge eurer Routen individuell anpassen. Außerdem gibt es immer wieder Gaststätten am Wegesrand, wo ihr euch stärken könnt. So braucht ihr weniger Proviant mitnehmen und könnt auch Trinkwasser auffüllen. Wo die Gaststätten genau liegen, seht ihr beispielsweise auf Google Maps oder Maps.Me. Achtung: prüft vorher, ob die Gaststätte auch geöffnet hat!

Tipp: Vergesst nicht, eurer Unterkunft Bescheid zu sagen, wenn ihr später am Abend kommt. Oft wandert man ja länger als geplant.


Buchempfehlungen für den Harz

Ihr wollt wissen, wo die Reise hingeht? Dann kann ich euch diese Wanderführer* empfehlen.

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Kennt ihr den Hexenstieg im Harz und seid ihn vielleicht selbst schon mal gewandert? Wie hat es euch dort gefallen? Habt ihr noch Fragen oder Anregungen zu meinem Artikel? Wenn ja, dann schreibt mir doch einen Kommentar!

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