Galapagos, Ecuador. Galapagos-Riesenschildkröten (Chelonoidis) sind die größten Landschildkröten weltweit. Sie sind faszinierend in der Natur anzuschauen. Ihr fliegt zu den Galapagos-Inseln und wollt die Riesenschildkröten sehen? Ihr seid nicht sicher, wo ihr die besten Beobachtungschancen habt und wo ihr die besten Fotos bekommt? Im folgenden Artikel habe ich einige praktische Tipps für euch zusammengestellt und ihr erfahrt außerdem viel Wissenswertes über die Schildkröten von Galapagos.
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Schildkröten auf der Galapagos-Insel San Cristóbal
Auf San Cristóbal habt ihr zwei Möglichkeiten, um Schildkröten zu sehen: In der Schildkröten Zuchtstation Galapaguera de Cerro Colorado und in der freien Natur bei “Los Galapagos” im Norden der Insel.
Galapaguera de Cerro Colorado
Die Schildkröten Aufzuchtstation auf San Cristóbal ist mein absoluter Favorit, wenn es ums Beobachten von Riesenschildkröten auf Galapagos geht. Ein gepflasterter Rundweg führt durch ein naturnah gestaltetes, 12 Hektar großes Gehege. Hier leben die Schildkröten Eltern. Einmal im Jahr legen sie Eier, welche dann von den Rangern eingesammelt und anschließend im Inkubator ausgebrütet werden. Die jungen Schildkröten sind ihrem Alter nach getrennt in kleineren Gehegen untergebracht. Hier wachsen sie sicher vor Fressfeinden heran, bis sie dann im Alter von fünf bis sechs Jahren im Norden der Insel bei “Los Galápagos” ausgewildert werden.
Der Eintritt ist frei. Ihr könnt den Rundweg alleine gehen oder auf Wunsch begleitet euch ein Guide. Auf dem Rundweg gibt es zwei Wasserstellen. Hier werdet ihr garantiert mehrere Schildkröten sehr nah beobachten und fotografieren können.
Vorteil: Ihr habt hier alle Zeit der Welt, könnt eure Perspektiven wechseln. Ein Abstand von zwei Metern zu den Schildkröten ist dabei einzuhalten.
Eine Ausstellung informiert zudem über die Schildkröten auf Galapagos, insbesondere über die Population auf San Cristóbal und das Auswilderungsprojekt.
Hier gibt es noch mehr Infos über die Schildkröten der Galapaguera auf San Cristóbal.
Wie hinkommen?
Am besten mit dem Taxi. Wir haben uns für 60 Dollar für vier Stunden ein Taxi gemietet und sind zur Galapaguera, zum Playa Chino und zur Süßwasserlagune El Junco gefahren. Wenn ihr nur die Galapaguera besuchen wollt, könnt ihr mit einem Taxi für rund 35 Dollar hin und zurück fahren.
Achtung: Berührt nicht die Rinde, Blätter oder Früchte des Giftapfelbaums. Sein milchiges Harz ist nämlich giftig und kann Hautreizungen verursachen.
Los Galapagos Wildlife Reserve
Im Norden von San Cristóbal leben Riesenschildkröten in freier Natur. Das Gebiet erreicht ihr, indem ihr mit dem Boot bis zu der nahegelegenen Bucht fahrt und dann auf einem Trail etwa zwei Stunden bis zu dem Schildkrötengebiet wandert. Für den Rückweg solltet ihr ebenfalls ausreichend Zeit einplanen.
Der Strand ist übrigens auch Nistplatz für Meeresschildkröten. Von Januar bis Mai kann man hier die Spuren der Weibchen finden, die in den Sanddünen ihre Eier legen.
Wie hinkommen?
In der Stadt werden Tagesausflüge nach Los Galapagos angeboten. Meist beinhalten die Touren auch Punta Pitt, Turtle Bay und den Strand Cerro Brujo.
Riesenschildkröten können in Zeiten schwerer Dürre bis zu 1 Jahr ohne Nahrung überleben. Doch diese Fähigkeit wurde den Schildkröten zum Verhängnis: Seefahrer nutzten die Tiere als tragbare Nahrungsquelle, die sie auf langen Seereisen mit frischem Fleisch versorgte.
Schildkröten auf der Galapagos-Insel Isla Isabela
Auch auf Isabela gibt es die Möglichkeit, Schildkröten in einer Aufzuchtstation oder in freier Wildbahn auf dem Camino de Las Tortugas zu sehen.
Centro de Crianza de Tortugas
Der Rundweg durch die Zuchtstationen ist sehr überschaubar und darf nur zusammen mit einem Guide begangen werden (pro Person 10 Dollar). Dafür gibt es viele Informationen und am Ende noch eine lohnenswerte Ausstellung, die auch die verschiedenen Entwicklungsphase der Babyschildkröten aufzeigt.
Schildkröten werdet ihr hier auf alle Fälle sehen, sogar verschiedene Arten. Doch Fotomöglichkeiten gibt es kaum. Meist blickt man vom Weg aus herab in die Gehege der Schildkröten. Eine bodennahe Perspektive, um die Schildkröten auf Augenhöhe zu fotografieren, ist nicht möglich.
Doch ein Besuch lohnt sich allemal und unterstützt außerdem die Arbeit der Aufzuchtstation. Und die kann sich allemal sehen lassen: Dreiundvierzig Riesenschildkröten, die hier aufgezogen wurden, konnten im Januar 2022 in ihren neuen Lebensraum in der Nähe des Vulkans Sierra Negra ausgewildert werden.
Wie hinkommen?
Am besten zu Fuss.
Die Zuchtstationen befindet sich etwa 1,6 km vom Zentralen Platz von Puerto Villamil am Ende eines Holzbohlenweges durch ein Feuchtgebiet. Plant für den sehr lohnenswerten Weg dorthin besser etwas mehr Zeit ein, denn es gibt viele Iguanas und verschiedene Vögel unterwegs zu sehen.
Die Riesenschildkröten sind nicht nur die bekanntesten Tiere der Galapagos-Inseln. Sie haben den Inseln auch ihren Namen gegeben. Denn der Schildkrötenpanzer erinnert an einen spanischen Reitsattel, den sogenannten “Galápago”.
Camino de Las Tortugas
Westlich von Puerto Villamil führt ein Weg bis zu der “Muro de Las Lagrimas”. Der hintere Abschnitt des Weges wird auch als “Camino de Las Tortugas” bezeichnet. Und das nicht ohne Grund. Denn hier leben Schildkröten, die auch oft vom Weg aus zu sehen sind. Uns sind auf dem Hin- und Rückweg neun Tiere begegnet. Mal weiter weg, mal näher am Weg. Eine Schildkröte hat es sich sogar an einem der Picknick Plätze bequem gemacht.
Auch hier gilt: Abstand halten und nicht anfassen.
Wie hinkommen?
Am besten mit dem Fahrrad. Die könnt ihr in Puerto Villamil an fast jeder Ecke mieten (fünf Stunden für 10 Dollar).
Tipp: Nehmt genug zu trinken mit, ein paar Snacks und Badesachen.
Auf Isabela gibt es fünf verschiedene Arten von Schildkröten, die durch die Lavaströme der Vulkane getrennt sind.
Trekkingschuhe, Hikingstöcke, Sonnenhüte und alles was ihr sonst noch für euren Ausflug auf dem Camino de Tortugas gebrauchen könntet, findet ihr bei Bergzeit.
Schildkröten auf der Galapagos-Insel Santa Cruz
Wie bereits auf den anderen beiden Inseln gibt es auch hier wieder die Möglichkeit, eine Zuchtstation zu besuchen oder die Schildkröten in freier Wildbahn zu sehen.
Centro de Crianza Fausto Llerena
Etwa 1,7 Kilometer östlich vom Hafen befindet sich die Aufzuchtstation Centro de Crianza Fausto Llerena. Hier werden verschiedene Schildkrötenarten gezüchtet und anschließend auf ihren Heimatinseln ausgewildert. Der prominentesten Vertreter der Zuchtstation war Lonesome George. Er war der letzte seiner Art. Eine intensive Suche nach einem Fortpflanzungspartner auf seiner Heimatinsel Pinta blieb leider erfolglos. Lonesome George starb in einem Alter von etwa 100 Jahren am 24. Juni 2012. Jetzt erinnert er als getrocknetes Mahnmal in einem abgedunkelten, stark klimatisierten Raum an das traurige Schicksal seiner und auch vieler anderer Wildtierarten.
Nach dem Besuch bei Lonesome George geht der Weg weiter zu den Zuchtgehegen, in denen ihr verschiedene Arten sehen könnt. Doch schon wie in dem Center auf Isabela ist es hier sehr schwierig wenn nicht gar unmöglich, schöne Schildkröten Fotos zu bekommen.
Die Schildkröten ernähren sich von Gräsern, Kräutern, Kletterpflanzen, Büschen, Beeren, Flechten und Kakteen. Entsprechend der verfügbaren Nahrung haben die Tiere im Laufe der Evolution verschieden geformte Panzer entwickelt. Schildkröten, die sich hauptsächlich von Bodenbewuchs ernähren, haben einen kuppelförmigen Panzer ausgebildet. Sie leben hauptsächlich auf den größeren Inseln mit üppiger Vegetation in regenfeuchten, höheren Regionen. Dagegen ernähren sich die Arten von den flacheren, trockeneren und spärlicher bewachsenen Inseln mehr von Büschen und Kakteen. Sie haben einen sattelförmigen Panzer. Dieser erlaubt ihnen, den Hals höher zu strecken. So können sie auch Futter in größerer Höhe erreichen.
El Chato Tortoise Reserve und Rancho Primicias
Das El Chato Tortoise Reserve befindet sich im Hochland von Santa Cruz in der Nähe von Santa Rosa. Da das Wildlife Reserve ein Teil des Nationalparks ist, müsst ihr für einen Besuch einen Guide haben.
Die benachbarte Rancho Primicias ist dagegen eine private Ranch, die ihr ohne Guide besuchen könnt. Auch hier leben Riesenschildkröten.
Wir hatten leider keine Zeit mehr, um eines der Reservate zu besuchen. Doch schon während der Busfahrt zum Flughafen habe ich vier riesige Tiere aus dem Busfenster heraus gesehen.
Wie hinkommen?
Ein Taxi kostet etwa 10 bis 15 Euro. Viele laden auch ihr Fahrrad auf das Taxi und fahren dann den Rückweg mit dem Rad. Das sind etwa 22 Kilometer, aber es geht hauptsächlich bergab. Auf der Hauptstraße gibt es einen Radweg.
Tipp: Nehmt euch was wärmeres zum Anziehen und auf jeden Fall Regensachen mit. Das Klima im Hochland ist kühl und feucht, ganz anders als an der Küste.
Fazit
Der Schildkrötenschutz und das Aufzuchtprogramm auf den Galapagos-Inseln ist ein großer Erfolg. Heute leben wieder über 20.000 Schildkröten auf den Inseln. Im Jahr 1959, als die Inseln zum Nationalpark erklärt wurden, waren es nur noch um die 5.000 Tiere.
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Wart ihr selber schon mal auf den Galapagos-Inseln? Wie hat es euch gefallen? Habt ihr noch Fragen zu meinem Artikel? Wenn ja, dann schreibt mir doch einen Kommentar!
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