Neuseeland. Ihr geht gerne in alten Wäldern spazieren? Dann seid ihr hier richtig. Denn dieser Wald ist sage und schreibe über 170 Millionen Jahre alt. Hier lebten Dinosaurier und fraßen womöglich die Blätter von den Bäumen: der versteinerte Wald von Curio Bay. Der aus der Jurazeit stammende, subtropische Wald ist der geologische Schatz liegt der Catlins Coast im Süden der Südinsel von Neuseeland und bietet eine einzigartige Reise in die Vergangenheit.
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Warum ist der versteinerte Wald von Curio Bay einzigartig?
- Es handelt sich nicht um fossile Fragmente, sondern um deutlich erkennbare Baumstrukturen.
- Die Fossilien stammen aus der Jurazeit, als Dinosaurier die Erde beherrschten.
- Der Wald ist einer der besterhaltenen fossilen Wälder der Welt und bietet einen seltenen Einblick in das subtropische Ökosystem von Gondwana.
Ein subtropischer, versteinerter Wald
Das wichtigste zuerst: Der versteinerte Wald kann nur bis zu zwei Stunden vor / nach Niedrigwasser gesehen werden. Hier geht’s zur Gezeitentabelle. Wenn man dann zur richtigen Zeit an der Aussichtsplattform steht, dann sieht man erstmal eine große Fläche felsigen Meeresboden. Die versteinerten Baumstämme und Baumstümpfe hab ich erst gesehen, als ich die Treppe hinunter ging und direkt davor stand. Doch dann wurden meine Augen immer größer. Ich erkannte gleich mehrere liegende Baumstämme sowie Baumstümpfe und Wurzeln. Ich konnte sogar die Holzfasern und manchmal auch Jahresringe sehen.
Vor etwa 170 Millionen Jahren während der Jurazeit war die Region um Curio Bay Teil eines subtropischen, warmen Klimas. Damals befand sich der heutige Standort in der Nähe der Antarktis, und die Kontinente waren noch Teil des Superkontinents Gondwana. Der Wald bestand aus urzeitlichen Nadelbäumen, Farnen und palmenartigen Gewächsen. Diese Pflanzen wuchsen in einer sumpfigen, vulkanisch aktiven Gegend. Gras und Blütenpflanzen gab es zu dieser Zeit noch nicht.
Zerstörung des Waldes durch Vulkanausbrüche und Versteinerungsprozeß
Eine Serie von Vulkanausbrüchen in der Region begrub den Wald unter vulkanischer Asche und Sedimenten. Dieser Prozess geschah mehrfach, wobei jeder neue Ausbruch frische Asche und Lava über die Vegetation legte. Die Bäume und Pflanzen wurden dadurch konserviert.
Der eigentliche Prozess der Versteinerung verlief über Millionen von Jahren:
- Ablagerung von Mineralien: Wasser, das durch die vulkanischen Ablagerungen sickerte, war reich an Siliziumdioxid und anderen Mineralien.
- Ersetzen der organischen Substanz: Die Mineralien lagerten sich in den Zellen der Bäume ab und ersetzten die organischen Materialien nach und nach.
- Erhalt der Struktur: Durch diesen Prozess blieben feine Details wie Jahresringe, Rinde und Wurzeln erhalten – jedoch in steinerner Form.
Über die Jahrmillionen wurde die darüber liegende Gesteinsschicht durch Erosion abgetragen, wodurch der versteinerte Wald an der Küste schließlich freigelegt wurde.
“Waldbewohner” – Gelbaugenpinguine in der Curio Bay
In der Curio Bay, wo sich der versteinerte Wald befindet, habt ihr gute Chancen, Gelbaugenpinguine (Hoiho) zu beobachten. Diese seltenen Pinguine kommen am späten Nachmittag oder Abend an Land. Seid leise und haltet mindestens 50 Meter Abstand, um die Pinguine nicht zu stören. Auch Robben und Seelöwen können häufig auf den Felsen beobachtet werden.
Praktische Informationen für euren Besuch
Das nahegelegene Tumu Toka Curioscape Visitor Centre bietet eine interaktive Ausstellung über den versteinerten Wald von Curio Bay und die Geschichte der Catlins. Außerdem bekommt ihr hier Informationen über die Tierwelt und den Naturschutz in der Region. Es gibt ein Café und einen Souvenirladen. Gleich neben dem Visitor Center befindet sich ein Campingplatz.
Ein kurzer, asphaltierte Weg führt vom Parkplatz zu einer Aussichtsplattform mit Blick auf die versteinerten Überreste des alten Waldes. Schautafeln am Aussichtspunkt erklären die Geschichte und Bedeutung des versteinerten Waldes. Bei Ebbe erfolgt der Zugang zu dem versteinerten Wald über die Stufen der Aussichtsplattform.
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