Hokkaido, Japan. Abseits ausgetretener Touristenpfade wartet die Notsuke-Halbinsel insbesondere im Winter mit vielen Überraschungen. Insbesondere die Wildtierbegegnungen und die Aussicht auf die Berge des Shiretoko-Nationalparks und die Kurilen machen die Landzunge zu einem lohnenswerten Reiseziel für Naturfreunde und Fotografen. Hier erfahrt ihr, was ihr im Winter auf der Insel sehen könnt. Außerdem bekommt ihr viele praktische Tipps für eure Reiseplanung.
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Winter auf der Notsuke-Halbinsel
Die Notsuke-Halbinsel ist Japans größte Sandzunge. Sie ragt als ein 26 km langer, hakenförmiger Streifen am östlichen Rand von Hokkaido in die Meerenge von Nemuro. Die Landzunge ist auf der einen Seite von einer flachen Bucht und auf der anderen Seite vom rauen Ochotskischen Meer umgeben.
Der schmale Streifen Land bietet ein einzigartiges Ökosystem und eine ebenso interessante Landschaft mit versunkenen Wäldern, und im Winter mit gefrorenen Feuchtgebieten und Meereis. Auf ihrer gesamten Länge bietet die Notsuke-Halbinsel atemberaubende Ausblicke auf die Shiretoko-Berge und Kunashir Island, welches die erste Insel der Kurilen ist.
Die Halbinsel ist geprägt von weiten Salzwiesen, Sümpfen und einer von Sanddünen dominierten Landschaft.
Die Notsuke-Halbinsel bietet je nach Jahreszeit unterschiedliche Erlebnisse und landschaftliche Schönheiten, sodass jede Reise zu einem unvergesslichen Erlebnis wird. Ich habe den Osten von Hokkaido im Winter besucht. Dann verwandelt sich die Halbinsel als eine atemberaubend schöne Schneelandschaft. Das flache Wasser der Bucht ist zum großen Teil gefroren und es öffnet sich ein weiter weißer Eis-Horizont, der manchmal mit dem Himmel verschmilzt. Im späten Februar dringt das Treibeis bis in die Notsuke-Bucht vor und schafft eine seltene und Aussicht.
Highlights der Notsuke-Halbinsel in Hokkaido im Winter
Notsuke Nature Center
Zu einem Besuch der Notsuke-Halbinsel gehört auch ein Stopp im Notsuke Peninsula Nature Center. Es liegt etwa 15 km von der Basis der Halbinsel entfernt und bietet Informationen über die einzigartige Ökologie der Region. Es gibt Ausstellungen über die Tier- und Pflanzenwelt sowie geführte Touren, im Winter mit Schneeschuhen. Für den kleinen oder größeren Hunger gibt es ein Restaurant und wer mag, kann noch das ein oder andere Souvenir kaufen. Das Notsuke Peninsula Nature Center bietet auch verschiedene Naturtouren an. Diese sind in der Regel auf Japanisch. Auf Anfrage können jedoch auch Touren auf Englisch angeboten werden.
Wildtiere auf der Notsuke-Halbinsel im Winter
Der Ort ist ein Paradies für Vögel. Selbst im Winter können hier zahlreiche Möwen und Meeresenten wie die Harlekinente oder Shellente beobachtet werden. Bekannt ist der Osten von Hokkaido jedoch für die Riesenseeadler, die hier regelmäßig gesehen werden können. Mit etwas Glück kann man hier auch dem Mandschurenkranich begegnen.
Im Winter, wenn das Gras nicht so hoch steht, können besonders gut Sika-Hirsche beobachtet werden. Sie ziehen in Trupps vor allem im hinteren Teil der Halbinsel umher und halten sich oft unmittelbar am Straßenrand auf. Die Hirsche sind insbesondere während der Dämmerung aktiv. Bisweilen können auch Füchse auf der Notsuke-Halbinsel beobachtet werden.
Die Gewässer um die Halbinsel bieten zudem Lebensraum für Robben und gelegentlich Delfine. Vom nahe gelegenen Fischerort Odaito können im Sommer Bootstouren zu der Halbinsel unternommen werden.
Mystische Geisterbäume
Besonders markant sind die abgestorbenen Bäume, die wie Geisterbäume aus den Sümpfen ragen. Diese Landschaft verleiht der Halbinsel eine mystische Atmosphäre. Es gibt zwei Stellen, an denen man den abgestorbenen Wald gut sehen kann:
Todowara: Der Trail zum Todowara beginnt gleich neben dem Nature Center. Zuerst führt ein geschotterter Gehweg bis zu einem kleinen Toilettenhäuschen. Von dort beginnt ein Holzbohlenweg über den Sumpf bis zu den abgestorbenen Bäumen. Todowara war einst von dichten Wäldern aus Todomatsu (Sachalin-Tannen) und Ezomatsu (Yezo-Fichten) bedeckt. Die Bäume sind aufgrund von Bodenabsenkungen und Erosion abgestorben. Geblieben ist eine unwirkliche Landschaft aus einzelnen abgestorbenen Bäumen, die langsam verwittern und früher oder später verschwinden werden.
Narawara: Etwa in der Mitte der Halbinsel seht ihr den Wald Narawara, der aus abgestorbenen Mizunara-Eichen besteht. Der Name Narawara stammt von dem Ainu-Wort „Onnikuru“. Das bedeutet „großer Wald“. Von dem großen Wald sind heute nur noch Reste vorhanden. Eine gute Sicht hat man vom gegenüberliegenden Ufer. Hier gibt es einen kleinen Parkplatz. Besonders schön ist der mystische Wald zum Sonnenuntergang anzusehen.
Birdwatching-Versteck auf der Halbinsel Notsuke
Kurz hinter dem Leuchtturm befindet sich ein Versteck zur Vogelbeobachtung und -fotografie. Die Fenster sind zur Bucht hin ausgerichtet, davor liegt ein kleiner See. Das Birdwatching-Versteck ist insbesondere im Sommer interessant. Mehr als 250 Vogelarten, darunter Ringelgänse, Watvögel und Regenpfeifer, besuchen das ganze Jahr über das Gebiet. Doch auch im Winter lohnt sich ein Besuch, da man von hier aus auch ohne Vögel einen schönen Blick hat.
Ihr gelangt zu dem Birdwatching-Versteck wenn ihr die Straße vom Nature Center weiter bis zum Ende fahrt. Kurz vor dem Leuchtturm könnt ihr euer Auto auf dem Notsukezaki-Parkplatz abstellen. Von dort aus geht es etwa 500 Meter zu Fuß weiter, denn der weitere Schotterweg ist nur noch für die Fischer befahrbar.
Tipps für euren Besuch der Notsuke-Halbinsel im Winter
Accommodation
Der kleine Fischerort Odaito liegt gegenüber der Notsuke-Halbinsel und ist als Ausgangspunkt ideal. Ich kann das privat geführte Gasthaus Odaito-Nest bestens empfehlen, es liegt grade mal 10 Autominuten von der Notsuke-Halbinsel entfernt. Der Raum war insbesondere für japanische Verhältnisse riesengroß und es gab alles, was man als Reisender braucht, inkl. gemeinschaftlicher Küche. Unser Gastgeber hat uns darüber hinaus mit einem Muschel-Frühstück ein ganz besonderes Erlebnis geschenkt.
Beste Reisezeit
Dezember bis Februar ist ideal für Schneeliebhaber und für Wildtierbeobachtungen. Ab Mitte Februar kann Drifteis auf der See zu sehen sein. Mai bis Oktober sind perfekt, um die blühende Notsuke-Halbinsel zu erleben.
Conservation
Die Notsuke-Halbinsel ist ein Naturschutzgebiet mit eingeschränktem Zugang. Es ist wichtig, das sich Besucher an Absperrungen halten und auf ausgewiesenen Wegen bleiben. Wildtieren soll nicht nachgestellt und sie sollen auch nicht gefüttert werden. Ansonsten verlieren Wildtiere, wie beispielsweise die Füchse, ihre natürliche Scheu vor dem Menschen, nähern sich Autos und werden schnell zu Verkehrsopfern.
Erdbeben und Tsunamis
In Japan können Erdbeben und Tsunamis aufkommen. Entlang der Küstenstraße und auf der Halbinsel warnen Schilder vor Tsunamis und weisen Fluchtrouten aus. Auf der Notsuke-Halbinsel gibt es auf Höhe des Natur Centers einen erhöht gebauten Schutzraum.
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