Finnlands wilder Osten – Bären, Wölfe und Vielfraße aus Fotoverstecken beobachten

Finnlands wilder Osten – Bären, Wölfe und Vielfraße aus Fotoverstecken beobachten

Finland. Es gibt Orte in Europa, die so ursprünglich sind, dass man meinen könnte, die Zeit sei dort stehen geblieben. Der Osten Finnlands ist so ein Ort. Dörfer liegen weit verstreut, Straßen werden zu Schotterstraßen und enden im Wald. Hier, wo die Wälder endlos erscheinen und die Grenze zu Russland nur noch eine gedachte Linie im Dickicht ist, liegt eine der wenigen Regionen Westeuropas, in denen alle drei großen Beutegreifer regelmäßig vorkommen: der Braunbär, der Wolf und der Vielfraß. Der Mensch ist hier selten, seine Präsenz meist nur von kurzer Dauer – als Wanderer, Forscher oder Fotograf. Meine Reise führte mich im späten September in diese einsame Region, auf die Suche nach Tieren, die wir in Mitteleuropa meist nur noch aus alten Geschichten oder negativen Schlagzeilen in der Presse kennen. Tiere, die ich wie kaum andere mit der Wildnis verbinde. Ich sollte ihnen viel näher kommen als gedacht und ich konnte sie aus nur wenigen Metern Entfernung beobachten, verborgen in speziell eingerichteten Fotoverstecken weit im Osten von Finnland.

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Wildlife in Finnland: In Fotoverstecken lassen sich Wölfe, Bären und Vielfraße in ihrer natürlichen Umgebung beobachten und fotografieren.
Ruska – so nennen die Finnen den goldenen Herbst
Bär aus einem Fotoversteck in Finnland fotografiert
Mein erster Bär bei Karku-Kuusamo

Herbst in der wilden Taiga Finnlands

Der Herbst beginnt früh in Finnlands Osten. Schon im September färben sich die Birken golden, die Nächte werden lang und das Polarlicht zeigt sich am klaren Nachthimmel. Die Bären bereiten sich auf ihre Winterruhe vor und futtern sich eine dicke Speckschicht aus Blaubeeren an. Ich hingegen bereite mich mit meiner Daunenjacke, einem Schlafsack, Mütze und Thermoskanne auf mehrere kalte Nächte in Fotoverstecken an vier verschiedenen Standorten im Osten von Finnland vor. Denn nicht jedes Versteck ist mit einer Heizung ausgestattet. Es sind meist einfache Holzverschläge oder kleine Hütten, mal mit Bett oder Doppelstockbett oder auch nur mit einer weichen Bodenmatte. Jedes ist auf seine eigene Art originell, manchmal urgemütlich, manchmal ein Knochenschinder.

Fotoversteck in Finnland
Fotoverstecke im Wild Brown Bear Center bei Vartius

Karhu-Kuusamo – Das nördlichste Fotoversteck für Bären in Finnland

Als ich am Treffpunkt von Karhu-Kuusamo ankomme, ist es still im Wald. Ich parke mein Auto auf einem kleinen Platz und beobachte einen Unglückshäher im Baum gegenüber. Ich schaue mich um und erst als ich mich überzeugt habe, dass kein Bär hinter dem nächsten Baum steht, steige ich aus und richte meine Kamera auf den Rabenvogel. Doch er hört die beiden herankommenden Autos schon vor mir und sucht das Weite. Er brachte mir Glück – von nun an sollte es nur noch eine halbe Stunde sein, bis ich meinen ersten Braunbären in freier Wildbahn sehe.

Bär in Landschaft aus einem Fotoversteck in Finnland fotografiert

Mein erstes Fotoversteck für Bären bei Kuusamo

Die Beobachtungshütten von Karhu-Kuusamo liegen etwa 30 Minuten Fahrzeit von Kuusamo entfernt und sind die nördlichsten Fotoverstecke zur Bärenbeobachtung in ganz Finnland. Die Saison dauert von Anfang Mai bis Ende September und die Sichtungswahrscheinlichkeit liegt bei 99%. Die fünf Verstecke sind unterschiedlich große Holzhütten mit Blick auf einen dunklen Tümpel, einen moorigen Sumpf und den dahinter liegenden Wald. Ich teile mir ein kleines Versteck mit einer anderen Besucherin. Die Atmosphäre ist gespannt, als wir unsere Kameras auf den Beenbags ausrichten und unser Guide draußen in 20 bis 60 Metern Entfernung von den Hütten Leckerchen für die Bären auslegt. Es dauert nicht lange, ja, ich fühle mich geradezu überrumpelt von dem riesigen Bären, der plötzlich am Waldrand erscheint. Aber die Tiere sind schlau, sie wissen, wann das Restaurant für sie geöffnet wird.

Bär Portrait aus einem Fotoversteck in Finnland fotografiert

Diese erste Begegnung mit einem wilden Braunbären in seinem natürlichen Lebensraum ist ein Moment, der lange in mir nachwirkt. Nach ein paar Minuten verschwindet der große Kerl wieder im dichten Wald und ich beginne, mich erstmal in dem Fotoversteck einzurichten. Dann, fast zögerlich, erscheint ein Weibchen mit besonders hellem, blond schimmerndem Fell am Waldrand. An ihrer Seite ein Jungtier, das vorsichtig hinter der Mutter hervorlugt. Über den beiden sitzen mehrere Seeadler auf den Baumwipfeln und warten auf ihre Chance. Raben umkreisen das Gebiet und kommentieren das Schauspiel mit heiserem Krächzen.

Heller Bär aus einem Fotoversteck in Finnland fotografiert

Auch der Himmel jagt

Nicht nur die Wälder, auch der Himmel Finnlands ist wild. Während meiner Beobachtungen sah ich immer wieder Seeadler über den Lichtungen kreisen oder in den Bäumen sitzen. Der Seeadler (Haliaeetus albicilla) gehört zu den größten Greifvögeln Europas. Er war einst fast ausgerottet, doch dank konsequenter Schutzmaßnahmen haben sich die Bestände in Finnland erholt. Heute findet man ihn wieder regelmäßig an Seen und entlang der Ostseeküste – doch auch im Binnenland zeigt er sich gelegentlich, auf der Suche nach Aas oder Fisch.

Nachts im Bärenwald

Als es dunkel wird, klopft unser Guide an die Hüttentür, die wir von innen verriegelt haben. Für mich geht es nun weiter in die größte der Beobachtungshütten, wo ich die Nacht verbringen werde. Er selbst wird das Gebiet mit den anderen Gästen verlassen. Der Gedanke, nun allein mitten im Bärenrevier zu sein, macht mich doch ein bisschen nervös. Ich schiebe meine Aufregung zur Seite und bringe meine Kamera in Position, solange es noch ein kleines bisschen Licht gibt. Gerade rechtzeitig, denn schon kommt das große Bärenmännchen zurück und sucht nach weiteren Fischstücken. Er kommt bis auf wenige Meter vor die Hütte heran. Ich höre seine Tritte in dem matschigen Sumpf, sein Schnaufen, Kauen und mit einem Mal ein tiefes Brummen, das mir durch Mark und Bein fährt. Ich sitze still, lausche und spüre ein Wechselbad aus absoluter Faszination und Gänsehaut. Gut, dass das Versteck so massiv und stabil gebaut ist.

Erst als es draußen pechschwarze Nacht ist, krieche ich in eines der vier Doppelstockbetten. Überraschend schnell falle ich in einen tiefen Schlaf. Vielleicht ist es die Müdigkeit, vielleicht die Geborgenheit des Verstecks. Am Morgen verlasse ich die Hütte und verriegele die Tür von außen. Auf dem Weg zu meinem Auto summe ich ein Lied und hoffe, damit alle Bären auf dem Weg zwischen der Hütte und meinem Auto zu verscheuchen.

Mehr Infos zur Bärenbeobachtung aus dem nördlichsten Fotoversteck in Finnland auf der Webseite von Karhu-Kuusamo.

Das Größte der Fotoverstecke ist auch für größere Gruppen geeignet.
Fotoversteck in Finnland
Neben bequemen Sitzgelegenheiten gibt es Betten und sogar einen Gaskocher und Heizung. Die Bären können durch die Fenster nicht hineinsehen, wohl aber würden Lichtquellen durchscheinen und sind daher auszulassen.
Bär im Wasser aus einem Fotoversteck in Finnland fotografiert

Wild Brown Bear Center – drei Tage beim Bären und Vielfraß

Meine Reise geht weiter Richtung Süden, wo ich mich für drei Tage beim Wild Brown Bear Center nahe Vartius eingebucht habe. Eine größere Beobachtungshütte und gleich mehrere kleine Fotoverstecke geben hier eine freie Sicht auf Sumpf, See oder Wald in der Grenzregion zwischen Finnland und Russland. In den Verstecken gibt es sogar Telefonempfang und alle Gäste haben sich in einer WhatsApp-Gruppe vernetzt. Sichtungen und Bewegungsrichtungen der Wildtiere wollen wir darüber kommunizieren und somit helfen, den Blick in die richtige Richtung zu lenken und nichts zu verpassen.

Gegen 16 Uhr geht’s los zu den etwa 700 m entfernten Verstecken, die für ein bis zwei Personen ausgelegt sind. Es gibt ein Etagenbett, Stühle, Schlafsäcke und einen Toiletteneimer. Ich befestige meinen Stativkopf auf einem Holzbrett am Sichtschlitz, richte mich ein und warte darauf, dass ein Bär auftaucht.

Die gelbe Markierung an dem Baum kennzeichnet die finnische Grenzzone zu Russland. Diese Zone ist ein Sicherheitsbereich, für dessen Betreten eine Genehmigung erforderlich ist.
Eines meiner drei verschiedenen Fotoverstecke im Wild Brown Bear Center.

Ein Vielfraß sagt Hallo

Der erste Abend im Versteck bleibt ruhig und ohne Sichtung. Nach einer ebenso ruhigen Nacht packe ich meine Fotoausrüstung zusammen und will grade das Versteck verlassen. Ein dunkelbrauner Körper huscht aus dem Schatten und läuft am gegenüberliegenden Seeufer entlang. Genauso schnell, wie er gekommen ist, ist er auch schon wieder verschwunden. Gulo gulo, zu Deutsch Vielfraß oder auch Bärenmarder, ist einer der am seltensten beobachteten Beutegreifer Europas.

Auch ohne Wildtiere ein toller Anblick: Am Abend…
…und am Morgen

Wir warten, hoffen, dass der Vielfraß nochmal auftaucht. Leider vergebens. Um 8 Uhr, zur vereinbarten Uhrzeit, verlassen wir Gäste dann alle gleichzeitig unsere Verstecke und treffen uns im Gemeinschaftsraum zum Frühstück.

Die nächsten beiden Tage wiederholt sich der Rhythmus: nachmittags, nach einem frühen Dinner, raus zu den Verstecken, abends auf die Tiere warten, im Versteck übernachten und morgens zurück ins Basecamp zum Frühstück. Tagsüber gehe ich in der Gegend spazieren, fotografiere Vögel an der Futterstelle oder sehe in meinem Zimmer oder Aufenthaltsraum die Fotos des letzten Abends durch.

Vielfraß aus einem Fotoversteck in Finnland fotografiert

Ein unterschätzter Einzelgänger

Während Bären hier im Zentrum der Aufmerksamkeit stehen, bleibt der Vielfraß oft im Schatten. Zu Unrecht. Mit seinem muskulösen Körper, kräftigen Kiefern und scharfen Krallen bewegt er sich mühelos durch das Gelände. Er ist ein Aasfresser, aber auch ein Jäger, der geschwächte Rentiere, Hasen oder Vögel schlagen kann.

Am zweiten Tag kann ich den Vielfraß ein weiteres Mal sehen und mir gelingt ein Foto von dem flinken Kerl. Doch erst später und eine ganze Ecke weiter südlich, bei Erä-Eereo, nahe Lieksa, kann ich den Vielfraß ausgiebig beobachten und fotografieren. Das ausgeliehene Nachtsichtgerät öffnet mir dabei einen Blick in eine dunkle, verborgene Welt, die voller Leben steckt. Neben dem Vielfraß sehe ich auch Wölfe, einen Bären, der jedoch sogleich wieder im Dickicht verschwindet, sowie verschiedene Vogelarten wie Raben, Eichelhäher, Seeadler und Sperber. Lest mehr in meinem separaten Artikel “Rendezvous im Wald – Bei dem Vielfraß in Finnlands wilder Taiga”.

Der Bär kommt zum Abschied

Am letzten Abend bin ich wieder in einem anderen Versteck und blicke auf einen kleinen See, der von Wald umringt wird. Schon gleich in der ersten Stunde kommt der langersehnte Bär. Er ist etwas kleiner als die Bären, die ich bei Kuusamo gesehen habe. Eine kurze, doch wunderschöne und intensive Begegnung und ich beobachte anschließend sehr zufrieden, wie die Sonne hinter dem Wald untergeht und es draußen dunkel wird.

Mehr Infos zur Bärenbeobachtung auf der Webseite vom Wild Brown Bear Center.

Bär aus einem Fotoversteck in Finnland fotografiert

Wildlife Safaris Finland – Ein “Paradise” für Wildtierfotografen bei Kuhmo

“Paradise” – so heißt der dritte Ort, an dem ich ein Fotoversteck in Finnland beziehe. Es ist eines der 20 Verstecke des Kuikka Basecamps von Wildlife Safaris Finland, gelegen in der Grenzregion zu Russland. Betrieben wird die Station von dem renommierten Naturfotografen Lassi Rautiainen, einem Pionier der Bärenfotografie in Europa. Obwohl die Grenzübergänge zwischen Finnland und Russland derzeit geschlossen sind, gibt es hier oben keinen Grenzzaun wie inzwischen in Südfinnland. Bären und Wölfe passieren ungehindert, so wie sie es immer getan haben. Besucher, die in diese Grenzregion kommen wollen, müssen ihren Aufenthalt vorab bei den finnischen Behörden registrieren lassen, was der Touranbieter ein paar Tage vor Ankunft durchführt.

Bevor es raus zum Versteck geht, koche ich draußen am Picknickplatz noch ein paar Nudeln mit meinem Trangia. Frisch gestärkt packe ich Thermoskanne, Sandwiches, Fotoausrüstung und Schlafsack zusammen. Gegen 16 Uhr fährt unser Guide vorweg durch den Wald. Wir Gäste folgen mit unseren eigenen Autos bis zum „Paradise“, einer Reihe von Hütten am Rand einer riesigen Grasebene, flankiert von Kiefern-, Fichten- und Birkenwäldern. Die Landschaft schimmert in gelben und ockerfarbenen Tönen – der Herbst zieht unübersehbar ein.

Bär in Landschaft aus einem Fotoversteck in Finnland fotografiert

Hier draußen gibt es kein Licht, keinen Strom. Luxus bedeutet hier Nähe zur Natur. Dies ist die bisher kleinste Hütte, die ich bezogen habe. Stehen kann ich hier nicht, dafür aber bequem auf einer weichen Schaumstoffmatte liegen und Fotos aus der Froschperspektive aufnehmen oder aufrecht auf dem Stuhl sitzen. Im Vorraum steht ein Toiletteneimer, nur durch eine Plane vom Reich der Bären getrennt. Noch nie war ich bei meinen Toilettengängen so wachsam. Unser Guide erklärt mir noch, wie ich den Gasofen benutze (es gibt doch noch ein klein bisschen Luxus) und geht anschließend raus, um Fischstücke und Hundefutterpellets auf der Wiese zu verteilen. Mit seinem Quad und Anhänger bringt er einen Schweinekadaver weiter entfernt von den Hütten aus. Angelockt von dem Futter, dauert es nicht lange, bis der erste Bär auftaucht. Kurz nach ihm betreten die Wölfe das Parkett. Raben lassen sich kreischend ringsum nieder.

Fotoversteck in Finnland

Wenn der Wolf kommt

Gut getarnt in der hohen Wiese sehe ich meinen ersten Wolf in Finnland. Kurz darauf kommt ein Zweiter, dann ein Dritter. Über den Abend zähle ich sieben junge Wölfe, begleitet von der Mutterwölfin. Die Halbwüchsigen tollen über die Lichtung, balgen sich, schnappen spielerisch nach ihren Geschwistern, stürmen wie übermütige Teenager durch die Wiese. Zwei der jungen Wölfe kommen ganz nah an die Hütten heran und suchen in dem hohen Gras nach den Hundefutterpellets. Ich schaue ihnen wie gebannt zu und ab und zu schaut einer direkt in meine Kamera. Was würde ich dafür geben, Wolfsgedanken lesen zu können. Gegen 22 Uhr ist es schließlich so dunkel, dass ich nichts mehr sehe. Ich krieche in meinen Schlafsack. Draußen höre ich die Wildnis weiterleben.

Wölfe aus einem Fotoversteck in Finnland fotografiert
Wölfe aus einem Fotoversteck in Finnland fotografiert
Spielende junge Wölfe aus einem Fotoversteck in Finnland fotografiert

Mit dem ersten Morgenlicht wache ich auf. Die Wölfe sind auch schon wach, ich sehe sie in der Ferne kurz vor dem Waldrand. Nun sind sie alle zusammen und ruhen neben einem Baumstamm. Ich wünschte, sie würden nochmal zu den Hütten kommen, doch leider vergebens. Schweren Herzens packe ich meine Sachen zusammen und verabschiede mich überaus dankbar vom “Paradise”. Was ich diesen Morgen noch nicht wusste: In ein paar Tagen werde ich bei Erä-Eereo in der Nähe von Lieksa wieder Wölfe sehen.

Mehr Infos auf der Webseite von Wildlife Safaris Finland.

Wolf beim Fressen aus einem Fotoversteck in Finnland fotografiert

Verantwortung der Fotografen

Als Wildtierfotograf trägt man eine große Verantwortung gegenüber den Tieren, die man ablichten möchte. Auch wenn die Fotoverstecke mit ihren kleinen Sichtfenstern darauf ausgelegt sind, die Tiere so wenig wie möglich zu stören, muss man sich möglicher Auswirkungen bewusst sein. Daher hat jedes der Fotoverstecke seine eigenen Regeln, die von jedem Gast zwingend einzuhalten sind. Nichtbefolgung kann nicht nur die Tiere stören oder verscheuchen, sondern auch eine Gefahr für Leib und Leben werden. Lasst euch vor Betreten des Verstecks vom Betreiber einweisen, stellt Fragen, wenn was unklar ist, und macht euch vorher mit der Gegend und dem Verhalten der Tiere vertraut.

Naturfotografen sind automatisch Botschafter für die Natur und den Naturschutz. Hochwertige Bilder können dazu beitragen, das Bewusstsein für den Schutz dieser Tiere zu schärfen und positive Aufmerksamkeit für die Erhaltung der Wildnisgebiete zu generieren. Letztendlich bringt der Naturfoto- und Wildtiertourismus auch zusätzliches Einkommen für die Region und stärkt die Akzeptanz der großen Raubtiere in der Bevölkerung. So hat auch die illegale Tötung von Wölfen in Kuhmo durch den Wildtiertourismus abgenommen, denn die Menschen vor Ort haben verstanden, wie wichtig lebende Wölfe sind.


Richtiges Verhalten bei der Wildtierfotografie aus einem Fotoversteck in Finnland

  • Leise sein, am besten alles für den Abend / die Nacht vorbereiten, so dass alles griffbereit ist. Das Öffnen von lauten Klett- oder Reißverschlüssen vermeiden. Handy in Lautlosmodus stellen.
  • Keine laut knisternden Lebensmittelverpackungen – Fragt, ob das Mitbringen von Lebensmitteln überhaupt erlaubt ist.
  • Kamera in lautlos Modus stellen (in manchen Verstecken ist die Fotografie mit lauten Spiegelreflexkameras sogar verboten)
  • Kein Blitzlicht, Stirnlampen oder anderweitiges Licht außerhalb oder innerhalb des Verstecks benutzen.
  • Keine zusätzlichen Lockmittel oder Futter außerhalb der kontrollierten Bereiche
  • Keine stark riechenden Lebensmittel, Parfüms, Mückenspray
  • Dunkle Kleidung gegen Reflexionen am Sichtglas
  • Kamerateile nicht aus dem Versteck heraushängen lassen.
  • Keine ruckartigen Bewegungen
  • Keine Hunde mitbringen
  • Verlasst das Versteck erst zur vereinbarten Zeit.
Wolf Portrait aus einem Fotoversteck in Finnland fotografiert

Ein Ort, der verändert

Jede Nacht im Fotoversteck in Finnlands wildem Osten brachte unvergessliche Begegnungen und neue Erfahrungen. Wer Tiere in freier Wildbahn beobachten will, muss sich dem Takt der Natur anpassen. Das bedeutet: lange Phasen des Wartens, Schweigens und dann der große Moment. Die Beobachtungshütten sind einfach, eng und ohne viel Komfort. Doch was an Bequemlichkeit fehlt, wird durch Nähe zu den Tieren und die Intensität der Beobachtungen mehr als ausgeglichen. Man sitzt da, den Blick nach draußen gerichtet, die Kamera bereit, dann plötzlich kommt ein Wolf, Bär, Vielfraß oder Adler ins Bild.

Die Zeit in den Fotoverstecken hat mein Gewahrsein für die wilden Tiere verändert. Nach der physischen Nähe bleibt durch die persönliche Erfahrung eine psychische Nähe zu Bären, Wölfen, Vielfraßen und Adlern bestehen und ich trage die Erfahrungen dieser Tage in der Taiga wie einen kleinen Schatz in meiner Erinnerung. Ich hatte viele, viele Bilder gemacht und freute mich schon darauf, den Tieren zu Hause auf meinem Sofa wieder zu begegnen.


More Informations about the Animals

Metsähallitus Parks & Wildlife Finland: https://www.largecarnivores.fi/species/wolverine.html

IUCN Red List: https://www.iucnredlist.org/species/9561/45198537


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